Roth: Die Suche nach einem Hallenbad

ROTH - Die Bürgerfragestunde nach den öffentlichen Stadtratssitzungen in Roth dauert meistens nur so lange, wie Bürgermeister Ralph Edelhäußer ihre Existenz ankündigt. Fragen, Kritik oder Anregungen zu Themen, die in der soeben beendeten Sitzung nicht behandelt wurden, kommen aus dem Publikum selten. Diesmal war es anders: Ein aufmerksamer Zuhörer hatte die zweistündige Sitzung abgewartet, um dann eine Frage zu stellen — über ein mögliches Hallenbad.

Der Herr aus Roth ist ein fleißiger Dauerschwimmer, er nutzt das Rother Freizeitbad gern und oft. Aber wie sieht es aus, fragte er die Stadträte nach der Sitzung, wenn es im Winter um vier Uhr nachmittags dunkel wird? Wie viele von 100 Rother Bürgern gingen dann tatsächlich in ein Hallenbad?

Andere Möglichkeit?

Sein Vorschlag lautete: Vielleicht gebe es für diese Schwimmbegeisterten ja auch eine ganz andere Möglichkeit als den Bau eines Gemeinschaftsbades, der gerade zusammen mit Rednitzhembach und Schwabach (also außerhalb von Roth) vorsichtig angedacht wird.

Der Rother Bürgermeister gab auf die Frage des Zuhörers unumwunden zu: „Da stochern wir noch im Nebel.“ Die Zahl möglicher Winterschwimmer schätze er ganz grob auf zehn bis 20 Prozent, „aber nicht jeder Sportler oder Freizeitschwimmer wird jeden Tag schwimmen gehen“.

Auf die Frage nach Alternativen zu dem angedachten Dreier-Plan in Rednitzhembach informierte Edelhäußer nicht nur den Bürger, sondern auch seine Ratskolleginnen und -kollegen: „Ich habe jede Gemeinde im Landkreis und den Landrat wegen einer möglichen Kooperation angeschrieben.“ Zurückgekommen seien bisher zwei Schreiben — die Bürgermeister fänden das Projekt interessant, beteiligten sich aber nicht, weil in ihrer Kommune schon ein Hallenbad steht.

Verschiebung möglich

Als weitere Alternative sei auch das bestehende Bundeswehr-Hallenbad im Gespräch, das derzeit von den Rother Grundschülern und denen der Mittelschule benutzt werden könne. Aber auch da stochert die Stadt laut Edelhäußer im Nebel. Denn die Pläne für den zukünftigen Zuschnitt des Kasernengeländes (mit der Offiziersschule) würden der Stadt immer noch nicht vorgelegt. „Eventuell wird ja die Hauptwache nach hinten verschoben“, spekulierte Edelhäußer. „Dann könnte die Schwimmhalle künftig außerhalb des Zauns liegen.“ Dann stelle sich jedoch umgehend die nächste Frage: „Wann wäre das so weit?“ Und: „Könnte die Stadt der Bundeswehr das Bad abkaufen?“ Einziger Hinweis bisher ist laut Edelhäußer, dass auf einem Plan für die Offiziersschule, auf den die Verwaltung einen Blick werfen konnte, eine Fünffach-Sporthalle zu erkennen war, „daneben konnte man — gestrichelt — eine Schwimmhalle sehen.“