Roth: Lust auf Geschichte im einstigen Lustschloss?

ROTH - Marlene Lobenwein führt am 1. und 6. Januar in der Kreisstadt durch die Wohn- und Repräsentationsräume von Schloss Ratibor und erläutert im zweiten Geschoss die Sammlungen des städtischen Museums Zeugnisse historischer Wohnkultur von "einfachen" Bürgern und die beeindruckenden Wohn- und Repräsentationsräume einer Industriellenfamilie.

Dabei kann man einen Blick hinter die Fassaden der Rother Bürgerhäuser zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts werfen. In zwölf Räumen sind Zeugnisse zur Geschichte und Kultur der Stadt und des Landkreises Roth zu sehen. Die "gute Stube" beispielsweise ist liebevoll mit vielen Details ausgestattet. Oder einen Rundgang durch die Wohn- und Repräsentationsräume der früheren Besitzer von Schloss Ratibor, der Industriellenfamilie von Stieber, unternehmen. Eines der wenigen vollständig erhaltenen Beispiele historischer Wohnkultur in Bayern.

Und natürlich den Prunksaal mit seinen Deckenmalereien aus der antiken Mythologie sowie Gobelins mit Szenen aus der Odyssee bewundern. Von 1892 bis 1916 hatte Wilhelm von Stieber durch Künstler wie Ferdinand Wagner, Rudolf von Seitz, Friedrich Wanderer und Conradin Walter große Teile des Schlosses im Stil der Spätrenaissance umgestalten lassen. Darunter auch den Prunksaal. Marlene Lobenwein erzählt zudem amüsante Anekdoten aus dem Leben der Schlossbewohner.

Schlossführungen mit Marlene Lobenwein am 1. und 6. Januar. Treffpunkt jeweils um 14 Uhr im Schlosshof. Die geführte Besichtigung kostet fünf Euro (Eintritt inklusive). Wärmere Kleidung ist ratsam, eine Anmeldung nicht erforderlich.