Roth: Selbsthilfebörse rund um die Stadtkirche

11.6.2018, 15:11 Uhr
Roth: Selbsthilfebörse rund um die Stadtkirche

© Foto: Stefanie Graff

Parallel zum Johanni-Markt in der Kreisstadt fand die jährliche Selbsthilfebörse rund um die Stadtkirche statt. Im jährlichen Wechsel bauen die Selbsthilfegruppen ihre Infotische mal in Roth, mal in Schwabach auf. Organisiert wird die Selbsthilfebörse von der Kontaktstelle KISS Roth-Schwabach.

Einmal im Jahr – und heuer bereits zum 19. Mal – präsentieren sich die zahlreichen Gruppen gemeinsam und gehen gerne dorthin, wo die Menschen sind, statt zu warten, dass jemand auf sie zukommt. Für die Aktiven ist das eine der wenigen Gelegenheiten, am Rande auch untereinander mal ins Gespräch zu kommen. Für die meist zufällig vorbeischlendernden Marktbesucher eine Möglichkeit, einen einfachen Erstkontakt ohne Scheu herstellen zu können.

"Meistens ist im Fall der Fälle der erste Schritt ja der schwerste", sagte Landrat Herbert Eckstein bei der Eröffnung am frühen Nachmittag. Oft mache aber schon ein kleiner Hinweis von Menschen mit vergleichbaren Problemen neue Türen auf. Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer betonte, dass jedes einzelne Gespräch, das in diesem Rahmen stattfinden kann, die gemeinsame Anstrengung wert ist. Von einer "tollen Veranstaltung" sprach der Schwabacher Stadtrat Peter Reiß und lobte das breite Spektrum des Angebots "von Betroffenen für Betroffene".

Dass der Landkreis Roth und die Stadt Schwabach tatsächlich flächendeckend mit Selbsthilfe versorgt sind, zeigt zum Beispiel der Freundeskreis Suchtkrankenhilfe: Mit Hilpoltstein, Roth, Schwabach und Wendelstein waren alle vier hier aktiven Freundeskreise vertreten. Die meisten Gruppen haben ihre Ansprechpartner in Schwabach oder Roth, die sowohl den Landkreis als auch die Stadt Schwabach versorgen. Die Selbsthilfegruppe "Leben mit und nach Krebs", die sich bislang in Greding trifft, wird demnächst eine zusätzliche Gruppe in Roth anbieten.

Angebote gibt es sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige: Die AL-Anon Familiengruppe zum Beispiel unterstützt die Angehörigen alkoholkranker Menschen. Direkt daneben hatte das Blaue Kreuz seinen Stand, eine Organisation, die Alkoholkranken zur Seite steht und mit Aktionen wie der immer wieder eindrucksvollen Rauschbrille auf sich aufmerksam machte.

An den Ständen gab es nicht nur fachkundige Ansprechpartner und Informationsbroschüren, sondern auch Aktionen. Das Rother Inklusionsnetzwerk Rhink zeigte Fotos aus Roth und Umgebung, auf denen gute und schlechte Beispiele für inklusionsgerechtes Bauen dokumentiert waren. Walter Karg lud am Stand des Blinden- und Sehbehindertenstammtisches unter anderem zu einem inklusiven Mühlespiel ein, bei dem die Spielsteine sowohl farblich (für die Sehenden) als auch haptisch (für die Blinden oder Sehbehinderten) gestaltet sind und standfest auf das Spielbrett gesteckt werden können. Dazu gab es Hilfsmittel zum Kennenlernen und Ausprobieren.

Gesunde Snacks und einen Vortrag zum Thema Vitamin D präsentierte der Stand des Treffpunkts für Gesundheit und Lebensfreude. Die Awo stellte die im Aufbau befindliche "ergänzende unabhängige Teilnahmeberatung" vor.

Sichtlich zufrieden zeigten sich die Organsiatorinnen Daniela Schmidt und Ute Zahn vom Kiss mit dem Ablauf der 19. Selbsthilfebörse. Nachdem am Samstag das starke Gewitter die Aufbaupläne für die Veranstaltung ordentlich durcheinandergewirbelt hatte, war am Sonntag den ganzen Nachmittag eitel Sonnenschein. Dank sagte Schmidt in diesem Zusammenhang insbesondere auch der evangelischen Kirchengemeinde für die Kooperation und Mithilfe.

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