Roth und Ratibor feiern Jubiläum

29.4.2018, 15:24 Uhr
Roth und Ratibor feiern Jubiläum

© Foto: Stefanie Graff

Es war ein Abend voller Herzlichkeit, der im gegenseitigen Austausch von Dankesworten und Gesten aufrichtiger Freundschaft bestand. Man kennt sich, man mag sich, man trifft sich offenkundig gern. Neben den Gästen aus Ratibor, Opava und Regen waren zahlreiche örtliche Ehrengäste geladen. Am Ende des offiziellen Teils wurden rundherum Geschenke in großer Zahl überreicht. Musikalisch gestaltet wurde die Jubiläumsfeier vom Wiedereinsteiger-Orchester des Stadtorchesters. Viel Applaus bekamen für ihre schwungvolle Tanzeinlage auch die beiden Tanzmariechen vom RCV, Lara Miederer und Xenia Wagner.

Am 19. September 1992 war die Partnerschaftsurkunde mit der polnischen Stadt unterzeichnet worden. Ein "Coup" sei dem verstorbenen Alt-Bürgermeister Hans Weiß da gelungen, wenige Jahre nachdem der Eiserne Vorhang gefallen war, habe er die Situation am Schopfe gepackt und ein starkes Zeichen des Willens zur Völkerverständigung gesetzt, blickte Bürgermeister Ralph Edelhäußer zurück.

Dem "großen Vordenker" und dem seinerzeitigen Stadtrat, der die weise Entscheidung für diese Partnerschaft getroffen hat, gelte es großen Dank zu sagen. Über die Jahre sei eine tiefe Freundschaft gewachsen. Die Partnerschaft stehe nicht nur auf dem Papier, sondern werde auf den verschiedensten Ebenen mit Leben gefüllt. "Lasst uns diesen Weg in Gemeinschaft und Freundschaft noch lange Zeit weiter gehen und die nachfolgenden Generationen motivieren, sich dafür einzusetzen."

Bekräftigt wurde dieser Wunsch durch die gemeinsame Unterzeichnung einer Urkunde zur Kontinuität durch den Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer und den Stadtpräsidenten der Stadt Ratibor, Miroslaw Lenk. Anschließend trug sich das Stadtoberhaupt der polnischen Partnerstadt ins Goldene Buch der Stadt Roth ein.

Während in Roth Jubiläum gefeiert wurde, waren eine Schülergruppe aus dem Kreisstadt-Gymnasium in Ratibor und der tschechischen Partnerstadt Opava zu Gast. Seit 2011 findet der Schüleraustausch, an dem sich seit vergangenem Jahr auch die Realschule beteiligt, jährlich statt. Das Comenius-Projekt hatte Schülerinnen und Schüler aus allen drei Nationen im trilateralen Austausch zusammengeführt.

"Wir haben nicht nur viel Spaß miteinander gehabt, sondern auch viel Neues kennengelernt", berichteten Larissa Lange, Lena-Marie Zimmermann, Jessica Hartmann und Lena Schäfer, die sich am Austauschprogramm des Gymnasiums beteiligt haben. "Wir können nur allen jüngeren Schülern raten mitzumachen." Es seien Kontakte und Freundschaften entstanden, die weit über die Zeit des Austausches hinweg geblieben sind.

"Städtepartnerschaften sind ein kleiner, aber Halt gebender Baustein für das Haus Europa und die Welt, für eine kosmopolitische Haltung", sagte die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler in ihrem Grußwort. Auch die stellvertretende Landrätin Hannedory Nowotny lobte den gemeinsamen Einsatz dafür, "Grenzen in den Köpfen weiter abzubauen".

Stadtpräsident Miroslaw Lenk erinnerte daran, dass Polen zum Zeitpunkt des Beginns der Städtepartnerschaft weder Mitglied der NATO noch der europäischen Gemeinschaft gewesen war und welche Entwicklung die Beziehungen der beiden Länder in den zurückliegenden 25 Jahren genommen haben. Sein Dank galt vor allem den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die sich auf beiden Seiten für die Partnerschaft einsetzen und aktiv dafür sorgen, "dass wir uns nah sind." Auch Alt-Bürgermeister Richard Erdmann habe viel für die Partnerschaft getan. Lenk’s Wunsch sei es, "die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen".

"Enge Beziehungen sind Grundlage für Frieden", sagte die Bürgermeisterin der Stadt Regen, Ilse Oswald. Freundschaft zwischen den Städten trage Freundschaft zwischen die Länder und damit in die Welt.

Der stellvertretende Bürgermeister von Opava betonte, welch beneidenswerte Möglichkeiten die jungen Leute in der heutigen Zeit haben, freundschaftliche Verbindungen mit der Welt aufzunehmen. "Die Schülerinnen und Schüler und alle Bürger profitieren davon ein Leben lang."

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