Roth und Schwabach bauen kein gemeinsames Bad

28.6.2018, 05:58 Uhr
Schwabachs Hallenbad tut's noch, aber wahrscheinlich nicht mehr lange.

© Günther Wilhelm Schwabachs Hallenbad tut's noch, aber wahrscheinlich nicht mehr lange.

Dieser überraschend eingebrachte Vorschlag von Bürgermeister Ralph Edelhäußer (CSU) und Verwaltung erschien in der lebhaften Diskussion einigen Stadtratsmitgliedern zwar als kurzsichtig und als eine "Roth first"-Politik, wie SPD-Sprecher Andreas Buckreus kritisierte. Doch eine knappe Mehrheit schloss sich dem Votum des Bürgermeisters an.

Der erklärte bei dieser Sitzung erstmals: "Wenn ein Hallenbad, dann nur in Roth." Allerdings habe doch der Bürgermeister selbst vor knapp zwei Jahren den Vorschlag der interkommunalen Zusammenarbeit auf die Tagesordnung des Stadtrates gesetzt, erinnerte SPD-Stadträtin Petra Hoefer. Und ihre CSU-Kollegin Dr. Daniela von Schlenk ergänzte: Wenn er diese Aussage früher getroffen hätte, "hätte auch früher Klarheit bestanden".

Zwei Gründe nannte Edelhäußer für den Sinneswandel: Die Besichtigung eines vergleichsweise (auch im Unterhalt) günstigen Hallenbades in Nordrhein-Westphalen. Und die Bereitschaft des Landkreises, das Schwimmstundenkontingent für seine Schüler einzubringen und die Fördersumme, die der Landkreis sonst selbst für eine Schulschwimmhalle erhalte, an die Stadt weiter zu reichen. Allerdings ist diese Position des Landrates keineswegs neu, sondern sei schon immer so kommuniziert worden, so Stadträtin und Stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny.

Unabhängig davon gab es eine Mehrheit für eine neue Machbarkeitsstudie für ein eigenes Bad (obwohl genau dieser Vorschlag zuletzt im Oktober 2016 abgelehnt worden war). Nur zwei Stadträte waren grundsätzlich gegen den Bau eines Hallenbades. Siegfried Schwab sah eine "kleine Nutzergruppe einer großen Zahlergruppe" gegenüber und Karl Schnitzlein mahnte mit Hinweis auf die Schließung vieler Bäder, dass die Stadt sich ein dauerhaftes Defizit von mindestens 500 000 Euro pro Jahr nicht leisten könne.

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