Roth will sich heuer um Wohnungen kümmern

13.2.2019, 12:30 Uhr
Roth will sich heuer um Wohnungen kümmern

© Foto: Carola Scherbel

In einem Interview mit unserer Zeitung hatte der Geschäftsführer des Schwabacher Wohnbauunternehmens GeWoBau Bergmann beklagt, dass die Gemeinden im Landkreis Roth nicht genügend unternehmen, um selbst Wohnungen günstig zu vermieten.

In Roth sieht man das anders. 47 Wohnungen gehören der Stadt Roth, zwölf davon haben, so Bürgermeister Edelhäußer, eine Sozialbindung. Dass es mehr Bedarf an günstigem Wohnraum gibt, wissen er und der Stadtbaumeister nur zu gut. "Und wir hatten das Thema auch zum Jahresende 2018 auf der Tagesordnung des Stadtrates", berichtet Edelhäußer — gefordert etwa von SPD und Grünen im Stadtrat.

Eine Machbarkeitsstudie für ein Sanierungsgebiet in der Nähe des Bahnhofs war bereits in Auftrag gegeben. Das Ergebnis konnte im Stadtrat dann aber noch nicht präsentiert werden, weil zum Jahreswechsel auch der Wechsel im Stadtbauamt anstand — die scheidende Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann hatte sich vor der Sitzung kurzfristig entschuldigt, der neue Stadtbaumeister war noch nicht einmal im Amt.

Auf jeden Fall sehe man in der Stadt den sozialen Wohnungsbau "schon als ein Instrument", um den Bedarf an günstigen Wohnungen möglichst zu befriedigen, bestätigt Baier.

Die Optionen für das weitere Vorgehen waren in einer Sitzungsvorlage damals schon vorgezeichnet: Entweder würde die Stadt selbst Bau und Verwaltung des sozialen Wohnungsbaus übernehmen, oder man schließe sich mit einem Partner — wie etwa der GeWoBau — zusammen. Oder man verkaufe das infrage kommende Grundstück am Bahnhof an einen privaten Bauträger, der die Wohnungen dann bauen und vermieten soll.

Im alten Jahr kam es nicht mehr dazu, aber im Lauf des neuen Jahres, so verspricht Baier, werde die Stadt in die konkrete Diskussion um den sozialen Wohnungsbau einsteigen. Inzwischen seien die Schwellenwerte für staatlich geförderte Wohnungen angehoben worden, es gelten also höhere Einkommensgrenzen, sodass Sozialwohnungen auch für die Mittelschicht bereitgehalten werden könnten.

Das heißt aber, dass erst recht mehr Wohnraum geschaffen werden müsse? Ja, meint Baier und verweist darauf, dass die Stadt mit dem energetischen Sanierungskonzept für die städtischen Sozialwohnungen in der Wattstraße "ja schon einiges tut". Generell habe die Stadt die Möglichkeit, mit ihren vorhandenen Wohnungen in städtischem Eigentum — zum Beispiel auch in einem Haus in der Allee — schon "was zu tun", sie also zu sanieren. Oder auch "was zu kaufen". Im Moment erbittet sich der gerade seit eineinhalb Monaten amtierende Stadtbaumeister allerdings noch etwas Zeit, um die Ausgangslage "sorgfältig zu prüfen". Im Lauf des Jahres werde man aktiv.

Bürgermeister Edelhäußer sichert bereits zu, dass die ausstehende Machbarkeitsstudie für das Gebiet am Bahnhof im Sommer endgültig vorgestellt werde. Darüber hinaus brauche die Stadt für die Realisierung ihrer Pläne für den sozialen Wohnungsbau aber vor allem eins: "Flächen, Flächen, Flächen."

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