Roth: Wo kann man campen, kneippen, grillen?

11.8.2017, 16:27 Uhr
Roth: Wo kann man campen, kneippen, grillen?

© Foto: Salvatore Giurdanella

Wohnmobiltouristen legen Wert auf eine ruhige Lage, außerdem auf gute Ausstattung mit Strom, Wasser und Toilette, sie wollen die Altstadt und einen Laden mit frischen Semmeln, aber auch die Wanderwege vor der (Auto)Tür haben. Diese Wünsche hat Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann mit möglichen (städtischen) Stellplätzen im Stadtgebiet gekoppelt und vier mögliche Standorte ausgekundschaftet: Der Parkplatz am Fabrikmuseum, an der Steinernen Eiche, am Schleifweiher und am Eisenhammer erschienen ihr und Lucia Ermisch geeignet.

Der idyllisch gelegene Eisenhammer ist jedoch fast fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, am Schleifweiher könnten Nachbarn gestört werden, und an der Steinernen Eiche neben der B2 wollen die rollenden Reisenden wahrscheinlich nicht länger als eine Nacht bleiben, weiß die FW-Stadträtin und erfahrene Wohnmobilfahrerin Elisabeth Bieber.

Also bleibe das Fabrikmuseum als "idealer" Platz übrig, befanden auch die Mitglieder im Ausschuss und hängten als weitere Anregung noch den Parkplatz am Hasenbühl und die Wiese vor dem Augustinum dran. An der Stadthalle sei ein Womo-Stellplatz auch vorstellbar, allerdings mit Einschränkung: Eventuell werde dort "irgendwann eine neue Stadthalle stehen", kündigte Bürgermeister Ralph Edelhäußer an, vielleicht sogar um 90 Grad gedreht, so dass der Platz für Camper dann verschwinde.

Mehrere, teils ähnliche Voraussetzungen muss auch eine Kneipp-Anlage erfüllen: barrierefrei mit Wasseranschluss und guter Wasserqualität, sie soll zentrumsnah, aber ruhig gelegen und leicht zu pflegen sein, listete Lucia Ermisch auf. Dafür zeigte sie Beispiele aus anderen Kommunen, die teilweise Naturstein-, statt der pflegeintensiveren Edelstahlbecken für die Kneippianer gebaut haben.

Je nach Kosten und Wünschen blieben bei der Suche nach einem geeigneten Platz das Rother Freizeitbad, der Mühlkanal in der Nähe des Bolzplatzes an der Roth und weiter außerhalb eine Stelle am Babenbach zur Auswahl.

Den nahmen die Ausschussmitglieder aus der Auswahl aber wieder heraus, weil er zu weit entfernt vom Zentrum liegt und sowieso gerade zum Wasserspielplatz umgestaltet wird – zum Kneippen dann vielleicht nicht mehr ruhig genug, wie Lucia Ermisch zu bedenken gab.

Auch der hintere Bereich des Stadtgartens sei doch gut geeignet dafür, schlug Elisabeth Bieber vor – musste aber einsehen, dass es dort keinen Wasserzulauf gibt. Und Trinkwasser extra dorthin zu pumpen, "das wird teuer". Die Wasserqualität der Roth für ein Kneipp-Becken müsse natürlich untersucht werden, ging Ermisch auf die Frage von Jutta Scheffler (Grüne) ein. Zu den Kosten könne sie allerdings noch gar nichts sagen, weil die je nach Anforderungen sehr schwanken.

Für einen öffentlichen Grillplatz kommen nach Ansicht von Stadtbauamt und Landschaftsarchitektin Ermisch eine Stelle im Rothgrund und am Eisenhammer in Frage. Wichtig sei dabei, dass Anwohner nicht zu sehr vom Lärm belästigt werden (was im Rothgrund jedoch der Fall sei), dass Funkenflug nicht gefährlich werde, der Platz gut einsehbar und sowohl zentrums- als auch naturnah liege. Der bereits eifrig genutzte Grillplatz am Rothgrund soll nun "probeweise" – der Zusatz war dem Bürgermeister wichtig – als öffentliche Feuerstelle eingerichtet werden. Darüber herrschte Einmütigkeit.

Die Ausschussmitglieder votierten jeweils einstimmig dafür, die möglichen Standorte in Bezug auf Aufwand, Machbarkeit und Kosten genauer unter die Lupe zu nehmen.

1 Kommentar