Rother Buchenzauber lässt auf sich warten

14.7.2018, 06:00 Uhr
Rother Buchenzauber lässt auf sich warten

© Klaus-Dieter Schreiter

In der freien Natur spielerisch lernen - so das Konzept eines Waldkindergartens. Das ist auch für den Rother Nachwuchs auf der Kiliansdorfer Höhe geplant. Im Rother Stadtrat wurde im März beschlossen, dass die Kita auf den Weg gebracht wird, den zehn bis zwölf Meter langen, drei Meter breiten Wagen als Not-Unterschlupf finanziert die Stadt. In der Hoffnung auf den Start der Waldkita im Herbst stellte die Stadt schon eine Bauvoranfrage beim Landratsamt und lud Eltern zum Info-Abend ein.

Bei Rundgängen auf dem Gelände mussten Vertreter von Stadt und Kreis dann allerdings erkennen, dass die Kinder wohl doch nicht so bald im Wald auf der Kiliansdorfer Höhe spielen können: Eine Hochspannungstrasse führt über das Areal — eigentlich hoch über dem Grundstück, meint Ilse Hoffinger vom Landratsamt, zuständig für Jugend und Familie. Aber für spielende Kinder könne davon doch ein gewisses Gefährdungspotenzial ausgehen. Das Kabel muss also ummantelt werden.

Nass und Nitrat

Dazu kommt, dass der Boden dort sehr feucht ist. Kein rechtlicher Hinderungsgrund, heißt es im Landratsamt dazu, aber rein praktisch sei die Nässe von unten vielleicht nicht optimal für Kinder, die (fast) nur draußen spielen.

Zu beachten sei außerdem, dass ganz in der Nähe die Bauern ihre Felder düngen. „Ein paar Punkte, die das Verfahren verkomplizieren“, gestand Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer jüngst bei einer Ausschuss-Sitzung des Rother Stadtrates auf Anfrage von SPD-Fraktionssprecher Andreas Buckreus. Der hatte sich nach dem Status Quo erkundigt, weil nach Begehung und Info-Abend nur wenig vorangehe.

Gespäche über Alternativstandort

„Der Eröffnungstermin im September kann nicht gehalten werden“, machte Edelhäußer daraufhin klar. Die Stadt sei deshalb gleichzeitig auf der Suche nach einem anderen Grundstück. Man habe auch eines im Westen der Kernstadt ins Auge gefasst, „aber das gehört uns nicht“, erklärte Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann. Das Areal in der Nähe der steinernen Eiche will die Stadt aber — da es auch den Buchenzauber-Erzieherinnen zusagt, parallel zur Kiliansdorfer Höhe in die Planung einbeziehen, damit die Wald-Kita so schnell wie möglich starten kann.

Manche Eltern sind trotz der städtischen Bemühungen frustriert — „zu Recht“, wie der Bürgermeister zugesteht. Denn gewappnet mit der Aussicht auf den Kitastart hätten einige Mamas und Papas die ihnen andernorts zugesicherten Kitaplätze schon zurückgegeben.

Edelhäußer kann zwar noch nicht sagen, wann genau und auf welchem der beiden Grundstücke die Kitakinder dann den „Buchenzauber“ genießen können, weil eine Baugenehmigung (vor allem im Außenbereich) viel Zeit braucht. Aber er verspricht: „Wir wollen jetzt zackig zu Potte kommen.“

 

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