Rother Geschichte(n)

16.12.2011, 00:00 Uhr
Rother Geschichte(n)

© Graff

Nicht mehr ganz pünktlich zum Stadtjubiläum, dafür zum guten Schluss richtig eilig, erreichten die druckfrischen Exemplare das Rathaus zum Pressetermin am Mittwoch in einer gelben Versandbox der Post. Schneller waren nur die Buchhändler, bei denen das Stadtlexikon schon in der Auslage lag, bevor die Macher es selbst in Händen halten konnten. „Recht so“, fanden alle Beteiligten, die sich einhellig wünschten, dass das geschichtliche Lesebuch noch seinen Weg unter möglichst viele Rother Christbäume finden möge.

Rother Geschichte(n)

Verdient hätte es das schöne Buch, das Antworten auf viele Fragen gibt, die Neu- und Alt-Rother, die mit offenen Augen durch ihre Stadt gehen, gerne beantwortet haben möchten. Einen zweiten Schwerpunkt legt das Buch auf liebevoll aufbereitetes historisches Fotomaterial. Nach Stichwörtern alphabetisch sortierte Textteile wechseln sich ab mit thematisch zusammengestellten Bildteilen. Die ungewöhnliche Verknüpfung von Text und Bild verleiht dem Buch ein Eigenleben, lädt dazu ein, sich von Querverweis zu Querverweis durch Rother Stadtgeschichte und -geschichten zu blättern, zu lesen und zu schauen. Das Buch wird damit auch dem Wunsch vieler Besucher der verschiedenen Fotoausstellungen im Schloss Ratibor gerecht, die zahlreichen dort gezeigten historischen Fotografien mit nach Hause nehmen zu können.

Vom ursprünglichen Gedanken, eine klassische Stadtchronik vorzulegen, sei man schnell abgekommen, berichtete Stadtarchivar und Museumsleiter Guido Schmid, der das Buch zusammen mit Sabine Brem geschrieben hat. Dass auch aus dem anvisierten Erscheinungstermin zum Stadtjubiläum nichts wurde, hat dem Buch nach einhelliger Meinung eher genutzt als geschadet. „Vielleicht wäre es in der Fülle der Veranstaltungen und Veröffentlichungen der 950-Jahr-Feier gar nicht so wahrgenommen worden.“ Jetzt setze es, so Bürgermeister Ralph Edelhäußer, einen würdigen Schlusspunkt hinter das Stadtjubiläum. Besonderer Dank sei der Sparkassenstiftung Roth-Schwabach zu sagen, ohne deren großzügige Unterstützung das Stadtgeschichtsbuch niemals in der vorliegenden ausgezeichneten inneren und äußeren Qualität hätte entstehen können. Von Anfang an habe die Sparkassenstiftung hinter dem Projekt gestanden und den Entstehungsprozess über Jahre begleitet. „Darin“, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Jürgen Rohmer, „drückt sich eine besondere Verbindung der Sparkasse zur Stadt Roth aus“. Auch er freue sich, dass das Buch jetzt nicht nur fertig ist, sondern besonders gut gelungen sei.

„Historisches Lesebuch“

Das großformatige Werk will als „historisches Lesebuch“ im besten Sinne zum Schmökern und Eintauchen in die Vergangenheit einladen. Auf den Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit verzichten die Autoren ganz bewusst zugunsten von Lesbarkeit, Übersicht und Gestaltung. „Roth von A bis Z“ ist für geschichtlich interessierte Laien gedacht und soll möglichst viele Bürgerinnen und Bürger ansprechen und neugierig machen. Darüber hinaus sei es aber eben auch „ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument“, das auf alle Kapitel der Stadtgeschichte, auch die dunklen, eingehe, sagte Ralph Edelhäußer, dessen Amtsvorgänger Richard Erdmann das Projekt noch mit angestoßen hat.

„Ein Traum in Erfüllung gegangen“ ist mit dem Stadtgeschichtsbuch für die Grafiker Frank und Achim Weinberg. Es sei eine „sehr emotionale Angelegenheit“ gewesen, so ein Projekt für die Heimatstadt machen zu dürfen und im schnelllebigen Computerzeitalter über mehrere Jahre dieses besondere Buch mitgestalten zu können. Auch sie hoben das besondere Engagement der Sparkassenstiftung hervor, die es ermöglicht habe, vor allem bei der Aufbereitung der historischen Fotos „technisch alle Register ziehen zu können“.

Während sich Bürgermeister Ralph Edelhäußer „schon auf die zweite Auflage freut“, warten die 1000 Exemplare der ersten Auflage in den örtlichen Buchhandlungen, der Stadtbücherei, der Touristinfo und dem Rathaus auf Käufer. Das Stadtlexikon ist ab sofort erhältlich und kostet 34,90 Euro.

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