Rother Jahresbilanz mit Pusteblume und Public Viewing

17.12.2014, 16:38 Uhr
Rother Jahresbilanz mit Pusteblume und Public Viewing

© Foto: Tobias Tschapka

Kinder jeden Alters standen 2014 im Mittelpunkt der kommunalpolitischen Arbeit: Edelhäußer erinnerte an die Einweihung der sanierten und erweiterten Kindertagesstätte in Kiliansdorf und an den Bezug der neuen Kita am Stadtpark, an die erste Großtagespflege „Pusteblume“ in der Städtlerstraße und an den Hort in der Grundschule in Pfaffenhofen. Statt der bisherigen Schlusslicht-Position im Landkreis „sind wir jetzt so aufgestellt, wie man sich das vorstellt“.

„Die wichtigste und emotionalste Stadtratsentscheidung des Jahres“ sei aber der Anbau an die Anton-Seitz-Mittelschule gewesen. Das Vergabeverfahren läuft, die Auftragsvergabe für die Planung steht im Frühjahr an.

„Wir bleiben dran“

An der Einweihung der Ortsumfahrung Untersteinbach habe die Stadt zumindest den Anteil, einen Radweg und die Verbindung nach Bernlohe ausgebaut zu haben. Und er versprach: „An der möglichen Auffahrt bleiben wir dran.“

An die „Großbaustelle in Rothaurach“ könne man „einen Haken machen“, an der Schiffsanlegestelle fehlen nur noch Restarbeiten, und der Radweg an der Allersberger Straße sei ebenfalls freigegeben. Weitere sollen folgen.

Die Umbauten in der Altstadt an Trauben- und Zeughausgasse werden die Stadt wohl noch ein halbes Jahr beschäftigen, unkte Edelhäußer, und Projekte wie die neue Stadthalle, die Turnhalle Gartenstraße oder ein neues Wohngebiet auf der Abenberger Höhe müssen ebenfalls realisiert werden, die Umsiedlung von Leoni werde vorbereitet.

Fest gearbeitet werde derzeit im Schloss Ratibor: Die Ratsstuben und der Boden im Prunksaal werden saniert. Und „Gott sei Dank fertig“ ist laut Edelhäußer das Erdgeschoss der Valentin-Passage: Der Edeka-Markt wurde vor wenigen Tagen eröffnet und sei „klasse geworden“. Für das Erdgeschoss vom Sieh-Dich-Für-Weg sei man „guter Dinge“, dass die Geschäfte im Herbst einziehen. Gleichzeitig haben gegenüber die Erdarbeiten für Kaufland begonnen, und im Gewerbegebiet werde Obi im Frühjahr seine Pforten öffnen.

Nicht nur gebaut, sondern auch gefeiert wurde in Roth: Edelhäußer listete das Public Viewing bei der Fußball-WM auf („das machen wir zur EM wieder!“), erinnerte an die erste Bar-ROTHation, an Open-Air-Kino, Gastrofest, Blaulichttag oder Abendroth, an 30 Jahre Triathlon und an die Moonlight Sports Night. Das Citymanagement habe den „stadtbummel-roth.de“ erfolgreich gestartet.

Die Stadt unterstütze die Energiewende — auch mit eigener Windparkbeteiligung — und verfolge das Seniorenpolitische Gesamtkonzept mit der Planung für ein „Buntes Haus“. Die Gewerbeflächenpotenzialanalyse stehe 2015 an, ebenso der Mehrgenerationenparcours, Asylbewerber haben schon und werden weiterhin Unterkunft finden in Roth, die Offenheit der Stadt belege nicht zuletzt das Projekt „Roth ist bunt“.

2. Bürgermeister Hans Raithel hatte in seiner Ansprache zunächst die Kommunalwahlen vom März und die „Animositäten“ danach im Blick, lobte aber auch, dass „jetzt wieder die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vordergrund steht — so wie es schon immer bei uns im Rother Stadtrat war“.

Dass „angestoßene Projekte konsequent verfolgt und neue zügig in Angriff genommen“ werden, führt Raithel auch auf die getrennten Wahltermine für Bürgermeister und Stadtrat zurück — die Kontinuität sei dadurch gesichert.

Sorge macht sich der „Neue“ in der Bürgermeisterriege aber über die Wahlbeteiligung: 44,7 Prozent, das bedeute, dass nur knapp 9000 Rother (von fast 20 000) zur Wahl gegangen sind. Zu wenig Vertrauen in die Politik, mangelhafte Transparenz der politischen Entscheidungen, aber auch das Gefühl der Bürger, dass sie zu wenig Teilhaben an kommunalpolitischen Weichenstellungen — all dies sieht Raithel als Gründe für die Wahlmüdigkeit.

Visionen deutlicher machen

Sein Rezept dagegen: „Wir müssen Visionen und Ziele deutlicher machen.“ Und sie teilhaben lassen — Bürgerinformationsveranstaltungen wie zum Beispiel die rund um eine Asylunterkunft in Pfaffenhofen „sind ein guter Ansatz“. Denn „gut gemachte, frühzeitige Bürgerbeteiligung verzögert nicht, sondern fördert die zeitnahe Realisierung von Projekten“. Helfen könnten dabei neben Print- auch die sozialen Medien und das Internet, das soeben beschlossene Ratsinformationssystem „session“ sei ein Schritt in diese Richtung. Am wichtigsten sei aber weiterhin das Gespräch mit den Bürgern „vor der Beschlussfassung“.

Bei den Zielen der Stadt — Imageverbesserung, Kompromisse zwischen dem Erhalt von Frei- und dem Schaffen von Entwicklungsflächen, Ausbau von Inklusion und Integration, Weiterführen der Energiewende und das Sichern der finanziellen Handlungsfähigkeit — gelte dabei: „Allgemeininteresse geht vor Eigeninteresse.“

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