Röttenbacher Dorfladen ist „klein, aber oho“

9.9.2014, 16:53 Uhr
Röttenbacher Dorfladen ist „klein, aber oho“

© Foto: Denise Maurer

„Die Leute haben den Laden von Anfang an sehr gut angenommen.“ Claudia Oechslein, die Leiterin des Mini-Supermarkts, ist zufrieden mit der Nachfrage. Weniger Kundschaft gebe es nur in der Urlaubszeit. Denn geschäftig geht es allemal zu. Im Minutentakt kommt ein neuer Kunde und macht seine Erledigungen. Sogar Post und Pakete können hier aufgegeben werden.

„Die Idee eines Dorfladens kam damals aus der Bevölkerung“, erzählt Oechslein. Seit elf Jahren hatte es nämlich in Röttenbach keinen Gemischtwarenhändler mehr gegeben. „Zum Einkaufen ist man nach Georgensgmünd oder Roth gefahren.“ Die einzigen Lebensmittelgeschäfte in Röttenbach waren der Metzger und der Bäcker.

Doch erledigt so mancher seinen Großeinkauf dann nicht doch im großen Supermarkt? „Viele machen hier auch ihren Wochenendeinkauf. Und zwar nicht nur die Senioren.“ Junge, berufstätige Frauen jedoch kauften oft gleich nach der Arbeit ein, also in einer der größeren Städte. „Die möchten dann halt daheim ihre Ruhe haben und nicht dort auch noch einkaufen“, meint die Ladenleiterin. Morgens kämen dann die Schüler und kauften sich etwas für die Pausen.

Inzwischen gibt es sogar einen Pausenverkauf in der Grundschule, der vom Dorfladen organisiert wird. „Mit den Eltern wurde abgesprochen, dass sie ihren Kindern in die Schule ein wenig Geld mitgeben, damit sie sich etwas zum Essen kaufen können.“ Es würden dann Müsliriegel, Brezen und allem voran Käsestangen bevorzugt. Die Backwaren kämen abwechselnd von der Bäckerei Salbaum aus Spalt und Herzog aus Absberg.

Selbstständiger einkaufen

Doch auch die ältere Kundschaft schätzt den kurzen Weg, um Erledigungen zu machen. „Wir haben eine 85-jährige Kundin, die immer mit ihrem Rollator einkaufen geht. Die ist immer so froh, dass sie sich nicht mehr wie früher von ihrer Tochter zum Einkaufen fahren lassen muss, sondern nun selbstständig sein kann“, erzählt Oechslein.

Doch auch nach über einem Jahr sei man ständig am Erweitern und Ausloten, was der Kunde kaufen möchte. „Seit der Eröffnung hat sich unser Sortiment zu 40 Prozent geändert. Wir mussten erst herausfinden, was gekauft wird und was den Kunden fehlt.“

Eine große Nachfrage herrsche nach regionalen Produkten. Die könnten sie aber nur begrenzt anbieten, sonst müsste Oechslein ihre Preise bei vielen Lebensmitteln anheben. „Die lokalen Anbieter verlangen natürlich mehr.“ Trotzdem hätte sie viele regionale Lebensmittel im Angebot. Auch so hat der kleine Laden alles, was man im Haushalt so braucht.

Es ist sogar ein kleines Café und eine Käsetheke integriert. „Wegen der kommen die Leute“, so Oechslein stolz, „sogar bis aus Roth nach Röttenbach.“

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