Rückblick: Thalmässings Schulden sind weg

1.1.2017, 09:00 Uhr
Rückblick: Thalmässings Schulden sind weg

© Jürgen Leykamm

Baugebiete

130 Euro kostet der Quadratmeter Bauland im Baugebiet „An der Leiten“, ein „äußerst attraktiver und bezahlbarer Preis“, wie Bürgermeister Georg Küttinger findet. Die Reservierungsliste für die gemeindlichen Bauplätze im zweiten Bauabschnitt „An der Leiten“ jedenfalls sei schon voll. Im Januar sollen die Grundstücke verkauft werden. Vielleicht ist auch der gute Grundstückspreis ein Grund dafür, dass laut Küttinger die gemeindlichen Bauplätze ganz generell sehr beliebt sind. In diesem Jahr hat Thalmässing acht, im vergangenen Jahr neun Bauplätze verkauft. Diesen Trend will man „mit weiteren attraktiven und bezahlbaren Bauflächen aufrecht erhalten“.

Breitbandausbau

Wer in Tiefenbach wohnt, hat es gut. Zumindest, was das schnelle Internet betrifft. Weil in dem Ortsteil das Kanalnetz erstellt wurde, wurden auch gleich Glasfaserleitungen bis in die Häuser verlegt. Damit ist Tiefenbach laut Bürgermeister Georg Küttinger ein Novum in der Marktgemeinde und besitzt die derzeit schnellstmögliche Internetanbindung. „Glasfaser in allen 38 Gemeindeteilen“ ist das Ziel der derzeit laufenden Arbeiten zum Breitbandausbau. Diese sollten eigentlich im kommenden Januar beendet sein, daraus wird allerdings wie berichtet nichts. Neuer Termin ist laut Telekom Mitte Mai. Sind die Arbeiten dann mal fertig, haben 90 Prozent der Thalmässinger Haushalte einen schnellen Internetanschluss, also mindestens 30 MBit/Sekunde. Auch die restlichen kleinen weißen Flecken, zum Beispiel in Gebersdorf, Reichersdorf, Rabenreuth, Appenstetten, Hundszell oder Feinschluck, außerdem in Thalmässing selbst in Landeck, am Mühlbach und in der Badstraße, sollen noch vom Stadtplan verschwinden. Die entsprechende Ausschreibung läuft bereits.

B131 n

Die neue Bundesstraße, die das Fränkische Seenland an die Autobahn anbinden soll, aber leider mitten durch das Thalachtal verlaufen würde, sorgte lange für Diskussionen. Doch die Proteste waren am Ende erfolgreich: Zwar wurde die Straße im Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 als Straße mit „weiterem Bedarf mit Planungsrecht“ eingestuft, im August aber konnte Thalmässing aufatmen: Das Planungsrecht wurde wieder rausgestrichen. Gefahr erst mal gebannt.

Dorferneuerung

In Offenbau/Lohen/Kleinhöbing geht nach mehreren Jahrzehnten die Dorferneuerung zu Ende, in Eysölden und Pyras hat das Warten ein Ende, es wird losgehen.

Einzelhandel

Da hatte sich so mancher gewundert: Die CIMA hatte den Einzelhandel von Thalmässing unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass die vorhandene Versorgungsstruktur „noch als durchaus positiv“ zu bewerten sei. Positive Zeichen sieht der Bürgermeister aber auf jeden Fall, zum Beispiel die bevorstehende Eröffnung des neuen Rewe-Marktes. Außerdem kündigte Küttinger in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates an, dass „bezüglich weiterer Ansiedlungen von Einzelhändlern ... wirklich sehr vielversprechende Gespräche“ laufen würden. Vielleicht gibt es ja schon in einigen Wochen weitere positive Signale.

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© Tobias Tschapka

Feuerwehrhaus

Eigentlich wollte die Feuerwehr noch in diesem Jahr ihr neues Gerätehaus beziehen. Doch ein Wasserschaden machte der Wehr einen Strich durch die Rechnung. Über 30 Kubikmeter Wasser waren aus einer defekten Wasserleitung geschossen. In den vergangenen Monaten seien alle damit beschäftigt gewesen, „die Feuchtigkeit aus der Bausubstanz zu bekommen“, wie Küttinger in der letzten Sitzung des Marktgemeinderates informierte. Trotz allem sei der Bau in seiner „finalen Phase“. Und für die Einweihung gibt es einen neuen Termin: Sie soll im April 2017 gefeiert werden.

Finanzen

Endlich schuldenfrei. Zwar hat Thalmässing rund fünf Millionen Euro in seine vielen laufenden Objekte investiert, dennoch musste nicht in die Rücklagen gegriffen werden. Ganz im Gegenteil: Zum Jahresende hat die Marktgemeinde ihre Schulden komplett abgezahlt. Der Dank des Bürgermeisters geht in diesem Zusammenhang auch wieder an die Thalmässinger Firmen. Mit einer Gewerbesteuer in Höhe von 1,1 Millionen Euro hatte man gerechnet, am Ende werden wohl fast 1,5 Millionen Euro in die Gemeindekasse fließen.

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© Tobias Tschapka

Grund- und Mittelschule

Eigentlich war es „nur“ der Brandschutz, der nicht mehr der Norm entsprach. Dann wurde richtig umgebaut, um gleich mehrere Ideen umzusetzen. Es wurden die Voraussetzungen für das neue Lernkonzept der Schule geschaffen, ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit und ein Kinderhort, nämlich die „Biberbande“, wurde integriert. Gebaut wurde nicht nur, aber vor allem in den Ferien und damit ohne große Beeinträchtigung des Schulbetriebes, was Bürgermeister Küttinger als „wirklich sensationell“ bezeichnete. Damit sei der Schulstandort nochmal nachhaltig gestärkt worden.

Kanalnetz

Die Kleinkläranlagen in Tiefenbach sind bald Geschichte, der Gemeindeteil wird ans neue Kanalnetz angeschlossen. Noch immer unklar ist, was aus der Kläranlage Eysölden wird. Diese sollte eigentlich komplett saniert werden. Weil aber inzwischen klar ist, dass die Sanierung mehr als 2,5 Millionen Euro kosten würde (statt der ursprünglich geplanten 1,9 Millionen Euro), war der Marktgemeinderat vor einem halben Jahr auf die Bremse getreten. Anfang des neuen Jahres wird das Thema erneut auf der Tagesordnung des Marktgemeinderates stehen. Erst am Nikolaustag hat das Gremium zudem beschlossen, die Thalmässinger Kläranlage und die zwölf Außenstationen durch ein sogenanntes Fernwirk- und Prozessleitsystem zu verbinden.

Kinderbetreuung

Da hat die Marktgemeinde einiges zu bieten: „Vom Kleinkind bis zum Schulkind sind wir gut aufgestellt“, sagt der Bürgermeister. Soll heißen: Es gibt Plätze in Krippe und Kindergarten, außerdem einen Hort und inzwischen auch — das wurde im März beschlossen — ein Ganztagesangebot an der Schule.

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© Beate Windisch

Marathon

So lautet das Programm der Marktgemeinde zur Gestaltung des „Altortes Thalmässing“. Der Name steht für die „Maßnahmen zur Revitalisierung und Aktivierung des Ortskerns“. Es gibt dafür ein Logo und seit Juli mit Lars Strobel auch einen Gemeindeentwicklungsmanager. Dank des im März beschlossenen kommunalen Förderprogramms wurden bereits einige Sanierungs- und Modernisierungs-Projekte in Angriff genommen. ISEK, das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, ist ein weiterer Baustein hin zur lebenswerten Marktgemeinde.

Durch die Städtebauförderung konnten 2016 Maßnahmen mit einem Volumen von 200 000 Euro unterstützt werden. Unabhängig von der reinen Städtebauförderung wird aber auch versucht, weitere Fördertöpfe anzuzapfen. ILEK, das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept, steht für die interkommunale Zusammenarbeit, zu der sich Thalmässing vor wenigen Wochen mit Hilpoltstein, Heideck, Allersberg und Greding zusammengetan hat. Wieder eine Möglichkeit, Fördergelder zu nutzen.

Mittelschulverbund

Aus drei mach vier: Dem Mittelschulverbund von Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing gehört seit Kurzem auch Allersberg an. Das neue Kind trägt den Namen „Mittelschulverbund Landkreis Roth Süd-Ost“.

Zum Schluss ein paar Zahlen

Es gab 2016 insgesamt 16 Marktgemeinderatssitzungen, dazu 22 Sitzungen der Ausschüsse, außerdem elf Bürgerversammlungen. Insgesamt beackerte das Gremium 449 Tagesordnungspunkte und fasste 358 Beschlüsse. Ein Riesen-Pensum, wie der Bürgermeister in der letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien erklärte.

Ob es im nächsten Jahr etwas ruhiger wird? Wohl eher nicht. Man wolle vielmehr „mit Vollgas weitermachen“.

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