"Rundfahrt durch Hilpoltstein" ist nicht mehr möglich

12.8.2017, 10:00 Uhr

© Ulrich Planer

Im Herbst vergangenen Jahres hatte Ulrich Planer, Sohn Hilpoltsteiner Eltern, das Kinderbuch "Ein Bummel durch Hilpoltstein" veröffentlicht – die ersten 500 Exemplare waren im Nu verkauft, schließlich lieben die Hilpoltsteiner ihre Stadt. Offenbar so sehr, dass ein Unbekannter am Trödelmarkt-Samstag auch den Ableger "Eine Rundfahrt durch Hilpoltstein" mitgehen ließ. Dabei handelt es sich um ein umgebautes Kinderspielzeug von Chicco, das für Kinder das Autofahren durch eine Stadt simulieren soll. Auf einer Walze dreht sich die Straße, davor steht ein kleines Auto, das man mit einem Lenkrad nach links und rechts bewegen und so auf der Straße halten kann. Diese Stadtlandschaft hat Ulrich Planer durch Hilpoltstein ersetzt. Man fährt also am Rathaus vorbei und das Brunnenmännchen grüßt zum Autofenster herein.

"Ich bin auf die Idee gekommen, weil ich als Kind ein ähnliches Spielzeug hatte", erzählt er. Die Jagd auf Ebay begann, denn "die sind gar nicht so einfach zu bekommen und auch nicht so billig." Rund 30 Stunden hat er schließlich noch in den Umbau investiert. Seit 2. Mai schließlich stand die Installation auf einer Stele in der Hilpoltsteiner Residenz und war dort der absolute Renner, berichtet Kulturamtsleiterin Kathrin Blomeier.

Zuerst dachte die Amtsleiterin, Ulli Planer habe die Rundfahrt selbst verräumt, um Begehrlichkeiten vorzubeugen, fand aber schnell heraus, dass das nicht der Fall war. Auch der Hausmeister oder ein anderer Mitarbeiter hätten sie nicht abgebaut.

Planer wundert es, dass die "Entführung" glückte. "Das Risiko entdeckt zu werden, ist bei dem Trubel auf dem Trödelmarkt doch sehr hoch", glaubt er. Vielleicht war aber gerade der Trubel es, der den "Entführer" schützte. Schön wäre jedenfalls, wenn die Rundfahrt allen Residenz-Besuchern bald wieder möglich wäre.

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