Schlechte Karten für Windkraft in Jahrsdorf

30.1.2015, 17:34 Uhr
Schlechte Karten für Windkraft in Jahrsdorf

© Foto: HiZ-Archiv/Tobias Tschapka

In der nächsten Sitzung des Hilpoltsteiner Stadtrats am Donnerstag, 5. Februar, werden sowohl der Antrag des Unternehmens Green City Energy behandelt, das bei Meckenhausen zwei Windräder bauen will, als auch ein Antrag des Ellinger Investors Grimm. Für die beiden Windkraftanlagen bei Meckenhausen scheint die CSU nach Stand der Dinge das gemeindliche Einvernehmen erteilen zu wollen, wie Fraktionssprecher Hans Meier sagte. Wie nicht zuletzt die jüngste Bürgerversammlung in Meckenhausen gezeigt habe, würde sich hier kein Widerstand gegen die beiden Windkraftanlagen rühren. Anders sei dies bei Jahrsdorf, weswegen die Christsozialen diesem Projekt das gemeindliche Einvernehmen vorenthalten wollen.

Ähnlich sehen das die Freien Wähler (FW), wie deren Fraktionssprecher Michael Greiner gegenüber unserer Zeitung erklärte. Den FW ginge es in erster Linie um die Bürger. Diese würden in Meckenhausen signalisiert haben, dass sie keine Probleme mit den zwei geplanten Windkraftanlagen habe, wohingegen in Jahrsdorf schon seit Bekanntwerden der Pläne Unzufriedenheit im Ort herrsche. „Grimm hat immer seine Planungen vorangetrieben, obwohl er wusste, dass die Stadtratsmehrheit etwas anderes beschlossen hatte. Jetzt hat er ein Problem“, machte Greiner deutlich, dass seine Fraktion in der Sitzung am Donnerstagabend das Projekt bei Jahrsdorf ablehnen wird.

In dieser Sitzung geht es übrigens auch um einen Antrag der Freien Wähler, im Flächennutzungsplan einen Mindestabstand von 1000 Metern von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung festzulegen. Damit wäre Hilpoltstein windkraftfreie Zone.

Greiner sieht diesen Antrag aber als Diskussionsgrundlage. Er kann sich vorstellen, die 1000 Meter grundsätzlich festzulegen, dabei aber stets den Einzelfall im Auge zu behalten. In dieselbe Richtung tendiere die CSU, wie Meier mitteilte.

Benjamin Beringer, Fraktionssprecher der SPD, geht davon aus, dass seine Kollegen das Green City Energy-Projekt bei Meckenhausen befürworten. Wie es sich mit Jahrsdorf verhält, vermochte er noch nicht zu sagen, zumal sich in diesem Ortsteil massiver Protest gegen die geplante Windkraftanlage manifestiert hat. Von der 1000-Meter-Regelung, wie sie die FW planen, hält Beringer wenig, auch wenn der Antrag modifiziert und die Regelung grundsätzlicher und nicht genereller Natur sein soll. „Wir beraten doch sowieso über jeden Einzelfall“.

Bürgermeister Markus Mahl erklärte, dass die Entscheidung beim Landratsamt Roth liege. Er geht aber davon aus, dass sich das Landratsamt bei seiner Entscheidung am Stadtrat orientiert. Insofern könnte es gut, sein, dass die Planungen für den Standort Jahrsdorf für den Papierkorb sind.

Weiter auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung (19 Uhr, Rathaus) steht ein Antrag des Unternehmens „neue energie franken“ zur Aufstellung eines Bebauungsplans für den Bau von Photovoltaik-Anlagen an der A 9 bei Pierheim und Weinsfeld.

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