Schloss Ratibor: Gebühren für die Ratsstuben

16.5.2018, 16:53 Uhr
Schloss Ratibor: Gebühren für die Ratsstuben

© Archiv-Foto: Gsänger

Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der Stadt wird künftig für die Organisation der Veranstaltungen in den Ratsstuben zuständig sein, das Auswahlverfahren für diese Stelle läuft gerade. Im Finanzausschuss des Stadtrates musste festgelegt werden, wie viel die Gäste und Kunden, die die Räume nutzen wollen, dafür bezahlen sollen. Ein Zusatzvorschlag von SPD-Sprecher Andreas Buckreus wird dabei mit berücksichtigt.

Vier Stunden bis drei Tage

"Wir wollen die Räume nicht subventionieren", stellte Stefan Krick eigentlich für die Stadtverwaltung klar. Deshalb müsse man für die jährlichen Kosten von geschätzt 60 000 Euro in einer Art Mischkalkulation auch auf die Benutzer umlegen.

Laut Krick bedeutet das: Wer die Ratsstuben (also Foyer, Saal und Turmzimmer sowie die Küche) nur für vier Stunden für eine Sitzung oder Tagung bucht, bezahlt dafür 280 Euro. Wer sie den ganzen Tag braucht, bezahlt 485 Euro (zwischen Montag und Donnerstag) beziehungsweise 685 Euro (zwischen Freitag und Sonntag). Und wer das ganze Wochenende feiern möchte, kann dafür die Räume von Freitag ab 16 bis Montag um 8 Uhr reservieren, das kostet 985 Euro. Die Verwaltung rechnet mit etwa 30 solcher Komplettpakete jährlich, mit 20 Tagesveranstaltungen während der Woche und zehn Tagesbuchungen an den Wochenenden sowie mit 15 Vier-Stunden-Reservierungen. Außerdem würden 20 eigene, also städtische Veranstaltungen eingeplant.

Gibt es denn eine Pflicht zur Kostendeckung, wollte SPD-Sprecher Buckreus zunächst wissen. Da diese Verpflichtung nicht besteht, weil die Ratsstuben keine kostendeckende Einrichtung sind, wie Kämmerer Josef Hallschmid erläuterte, lautete Buckreus‘ Vorschlag, zusätzlich eine "Vereinspauschale" einzuführen.

Ähnlich den Tarifen für die Buchung der Kulturfabrik, wo Vereine und gemeinnützig tätige Organisationen statt 280 nur 140 Euro bezahlen, also nur die Hälfte des regulären Buchungspreises, wäre so ein Rabatt doch auch für die Räume im Schloss vorstellbar.

Zusatztarif ohne Ausgleich

Stefan Krick gab zwar zu bedenken, dass dafür die anderen Preise ja steigen müssten, doch Bürgermeister Ralph Edelhäußer griff den Vorschlag für diesen Zusatztarif ohne Ausgleich sofort auf. Die Verwaltung werde bis zur Entscheidung im Stadtrat einen Vorschlag dafür erarbeiten.

Auch im Ausschuss herrschte Konsens darüber, dass der Rabatt für Vereine nicht an anderer Stelle reingeholt werden solle. Einstimmig gab man jedenfalls die Empfehlung an den Stadtrat weiter, die neue Benutzungs- und Entgeltordnung zu genehmigen und einen Vereinstarif einzuarbeiten.

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