Schulgast mit dichtem Fell und scharfen Zähnen

14.4.2015, 17:26 Uhr
Schulgast mit dichtem Fell und scharfen Zähnen

© Jürgen Leykamm

Bei der Eröffnung vor Fünft- und Sechstklässlern in der Aula verfehlte das Motto seine Wirkung nicht. Mit zahlreichen Fragen zum Biber löcherten die Schüler sowohl den Rother BN-Kreisgruppenchef Michael Stöhr als auch den Thalmässinger Ortsvorsitzenden Peter Zogg. So erfuhren die Mädchen und Buben unter anderem, dass das heimische Nagetier bis zu 40 Kilogramm schwer wird.

Einige Schüler berichteten im Gegenzug von Begegnungen mit dem Burgenbauer. Eigentlich ein seltenes Glück, denn der Biber ist menschenscheu und obendrein nachtaktiv. „Passt er dann überhaupt zu uns?“ warf deshalb Schulleiter Ottmar Misoph denn auch die berechtigte Frage nach der Präsenz des Tiers im Logo der Einrichtung auf. Die Antwort konnte natürlich nur „Ja“ lauten. Denn der Nager sei nicht nur fleißig, kreativ, mutig, technisch versiert, pfiffig und bereit Neues auszuprobieren.

Woanders bereitet der Biber aber echte Probleme. Etwa wenn der Nager sich über Apfelbäume hermacht, was Landwirte weniger lustig finden. Sie klopfen dann beim Landratsamt in Roth an und der Fall landet dann meist bei Michael Stöhr in seiner Funktion als Biberberater, der dann den Konflikt regeln soll. Mit 300 000 Euro ist der jährliche Entschädigungstopf in Bayern gefüllt, so Stöhr in Thalmässing. Mal genüge das für alle Schäden, andernfalls müsse anteilig ausgezahlt werden.

Stöhr lenkte den Blick aber auch weit zurück. Schließlich ist das Tier ein „Urbayer“, wie es auch in der Ausstellung heißt. Seit 15 Millionen Jahren tappt er über die Erde und erreichte zeitweise die Größe eines Braunbärs. Den Freistaat besiedelte er lange vor dem Menschen, bei dem er unter anderem für sein dichtes Fell beliebt ist. So sehr, dass die Bayern das Bibervorkommen unter weißblauem Himmel zur Mitte des 19. Jahrhunderts völlig auslöschten. Vor rund 50 Jahren wurde der Biber wieder angesiedelt.

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