SG Schwabach/Roth ist in der Bayernliga

26.5.2017, 16:08 Uhr
SG Schwabach/Roth ist in der Bayernliga

© Fotos: Paul Götz

Der Aufstieg ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die in der C-Jugend begann. "Das ist zehn Jahre her", rechnet Ulli Ernst nach, unter dem das Team seine ersten Punktspiele bestritt und der jetzt mit analytischem Blick als Betreuer die Entwicklung der Spielerinnen und des Mannschaftsgefüges verfolgt. Diese gewachsene Einheit wurde wieder zu einem der Trümpfe im Stechen der Landesliga-Zweiten, nachdem im Frühjahr das Selbstvertrauen abhanden gekommen schien.

Und wie sich die Lage zugespitzt hat: Nach dem 26:24 im Hinspiel erwartete die Spielerinnen der SG in Landshut eine dampfige Halle im Sportzentrum West mit über 400 Zuschauern, etwa ein Viertel davon war im Doppeldeckerbus und mit Pkw mitgereist. Die Schlachtenbummler veranstalteten ein Höllenspektakel auf den Rängen, wobei sich die Gäste ganz gut behaupteten, was auch auf dem Feld registriert wurde. "Die Fans haben’s heute ausgemacht", bedankte sich Amelie Rapke, die so eine Atmosphäre noch nie erlebt hatte – auch nicht Sylvia Stöhr, die schon ein paar Semester mehr im Sportbetrieb ist: "Das war heute spitze!"

Und die Miri hält ...

Wenn den Schwabacherinnen eines mal wieder überhaupt nicht geschmeckt hat, dann war das das Haftmittel. In einem Duell zweier um jeden Zentimeter kämpfenden Abwehrreihen hemmte das Harz den Angriffsfluss der Gäste in der Anfangsphase sichtbar. Ehe die SG ihren ersten herausgespielten Treffer landete, den Mira Schlegl nach neuneinhalb Minuten erzielte, hatte Miriam Schneider im Kasten schon drei Würfe entschärft, vier Gegentreffer kassiert und Barbara Benz zwei Siebenmeter verwertet. Das 4:4 von Amelie Rapke wurde zu einem der wenigen Gleichstände. Nach zwanzig Minuten gab noch das 9:9 durch Barbara Benz, ansonsten lief die SG bis zur 50. Minute einem Rückstand hinterher.

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Etwa zehn Minuten vor der Pause wurde allerdings sichtbar, dass die Landshuterinnen trotz eine vergleichsweise üppig bestückten Auswechselbank konditionell abbauten. Vom Ergebnis her wurde das zunächst nicht sichtbar. In die Pause gingen die Gastgeberinnen mit einem Zwei-Tore-Vorsprung (12:10), der das Hinspielergebnis egalisiert hätte. Beeindruckt haben sie die Gegnerinnen damit nicht.

"Fips" Scharnowell verriet aus dem Pausengespräch so viel: "Meine Mädels haben gesagt, auf geht’s, wir sind die bessere Mannschaft." Die Kampfansage ließ aber zunächst nur zweimal die Querlatte erzittern. Und als sich auch noch Amelie Rapke eine Zwei-Minuten-Strafe einhandelte, zogen die Landshuterinnen vier Treffer davon – gleiche Situation wie im Hinspiel.

Mit dem 15:11 war es aber fast schon aus mit der Herrlichkeit der Turngemeinde. Mit Ausnahme der körperlich überragenden Sophie Pregler schaffte es in den nächsten vierzehn Minute keine Spielerin der Heimmannschaft, die Abwehr der SG zu knacken. Während die Schwabacherinnen allmählich aufholten, entwickelte sich auf dem Feld und in den Coachingzonen eine Nervenschlacht.

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Die Landshuterinnen setzten dabei gegen Amelie Rapke einmal zu viel die Sense ein, Trainer Scharnowell riskierte – obwohl er schon gelb gesehen hatte – eine Zeitstrafe und ermahnte die Schiedsrichter, doch die Gesundheit seiner Spielerin zu schützen. Er traf dabei anscheinend den richtigen Tonfall. Zwei Minuten kassierte die Landshuterin Jana Selina Hofer und eine Verwarnung ihr Trainer Ralf Forster.

Gleichzeitig packte die SG den Kampfgeist aus, zog gegen die nachlassende Heimmannschaft mit dem 16:16 gleich und ging sieben Minuten vor Schluss mit 19:17 in Führung. Die TG hätte damit für den Aufstieg vier Treffer gut machen müssen, handelte aber stattdessen in der restlichen Zeit zwei Zeitstrafen ein, während sich die Schwabacherinnen den Luxus erlaubten, zwei Siebenmeter zu verwerfen. Der Ausgleich zum 19:19 gelang den Landshuterinnen viel zu spät. Die letzten 44 Sekunden brachten sie das Tor der Gäste nicht mehr in Gefahr.

SG: Miriam Schneider, Maria Klier (Tor), Julia Schadt, Amelie Rapke 3, Christine Lehner, Christina Dornisch 1, Lisa Roser 1, Barbara Benz 9/4, Mira Schlegl 2, Bettina Schmidpeter 3, Andrea Lehner, Sylvia Stöhr, Anna Schramm.

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