So viele Einzelstarter wie noch nie beim Schultriathlon

19.7.2017, 15:30 Uhr
So viele Einzelstarter wie noch nie beim Schultriathlon

© Foto: Salvatore Giurdanella

Am Dienstagvormittag war im Rother Freibad ganz schön was los. 653 Schüler aus zwölf Landkreisschulen waren dort zum Triathlon angetreten, entweder als Einzelstarter oder in der Staffel. Und so waren das Schwimmerbecken, Teile der Liegewiese und der Rothgrund zum Wettkampfort geworden. Am Abend zuvor hatten die Lehrer in die Hände gespuckt und Versorgungszelte aufgestellt, die Strecken markiert und alles für den großen Tag der Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun vorbereitet.

Je nach Jahrgang sind 50 oder 100 Meter im Becken, 2,5 oder fünf Kilometer auf dem Rad und anschließend 400 oder die doppelte Distanz laufend zu bewältigen. "Ganz schön schnell", wundern sich einige Eltern, die zum Anfeuern gekommen sind. Auch Ulli Dumann, Lehrer im Ruhestand der Anton-Seitz-Schule, hat die Moderation übernommen und feuert die Jungen und Mädchen an, ein DJ des Kreisjugendringes steuert die passende Musik bei.

Im Ziel erhalten alle eine Finisher-Medaille, die Kinder berichten stolz, von ihren Leistungen, wen sie auf der Strecke noch alles überholt hatten, wem sie davongelaufen sind. "Ich war beim Challenge und beim Rothsee-Triathlon", zählt Dumann die beiden großen Veranstaltungen im Landkreis auf. "Das hier ist die schönste." Vielleicht macht den Reiz aus, dass es beim Schultriathlon nicht um einen Sieg als Einzelsportler oder Staffel geht, vielmehr um den gemeinsamen Erfolg: Ausgezeichnet werden die teilnehmerstärksten und die Schulen mit den stärksten Einzelstartern in den drei Altersklassen, dem Gewinner winken Ballnetze.

Auf Platz eins der teilnehmerstärksten Schulen setzt sich wie im Vorjahr die Realschule Roth, gefolgt von der Realschule Hilpoltstein und der Anton-Seitz-Mittelschule (Roth). Die besten Einzelstarter kommen vom Gymnasium Roth, der Realschule Roth und dem Gymnasium Wendelstein. Die Wertung der teilnehmerstärksten Schulen in Relation zur Schülerzahl ist noch in Arbeit. Zwölf der 18 weiterführenden Schulen im Landkreis machen mit, vor allem diejenigen, für die Roth leicht zu erreichen ist.

"In Roth als Triathlon-Hochburg wollen wir den Sport in den Schulen weitergeben und ein Schnuppern anbieten", sagt Schulrat Alexander Schatz. In den Staffeln könne schließlich jeder mitmachen – allerdings habe es in den vergangenen Jahren auch mehr Staffeln gegeben.

Denn bei insgesamt 653 Startern, nahe am Rekord und der Leistungsgrenze, gingen heuer 213 als Einzelkämpfer in den Triathlon, so viele wie noch nie bei 136 Staffeln. "Ein Riesenandrang", sagt Frank Ammermann.

Spaß an Bewegung

Er war einst Bundesjugendwart der Deutschen Triathlon Union und hatte ein Konzept für einen Schultriathlon entwickelt, das von der Realschule Roth aus ausstrahlte. "Es geht nicht darum, Nachwuchs für den Sport zu züchten, sondern Spaß an der Bewegung zu vermitteln – gerne auch als Team in der Staffel", sagt er als einer der Hauptorganisatoren. Hinzu komme, dass weitere 150 bis 200 Schüler rund um den Triathlon helfen und Verantwortung übernehmen. In den Verpflegungsstationen, bei der Streckenabsicherung, im Ziel oder beim Radwechsel.

Auch andere Organisationen Helfen: Zweirad-Müller und der Werkhof Regenbogen prüfen vorab die Fahrräder der Schüler auf Verkehrssicherheit, der KJR unterstützt neben DJ und Musikanlage auch mit einer Kletterwand, zeigt mit einer Rauschbrille, wie gefährlich Alkohol sein kann. Die Feuerwehr ist ebenfalls im Einsatz, die Wasserwacht hat das Schwimmerbecken im Auge. Das ist auch nötig. Zu viele Kinder könnten nicht mehr richtig schwimmen, so Ackermann. 50 oder 100 Meter werden schon zu einer großen Herausforderung – ein Plädoyer, um in punkto Hallenbad endlich in Bewegung zu kommen.

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