Sommernacht mit Reggae-Feeling

5.6.2011, 17:12 Uhr
Sommernacht mit Reggae-Feeling

Die Tochter eines schwarzen Soul-Musikers aus den USA wuchs in Aschaffenburg auf. Schon immer sang sie vor sich hin und wurde früh von der Musik von Stevie Wonder, den Temptations oder von Aretha Franklin inspiriert. Ihr eigener Stil ist ein Mix aus Soul & Reggae. Bevor sie bei der Band Soulrise angefangen hat, sang sie als Darstellerin im Musical „Aida“ und war ein maßgeblicher Bestandteil der Band „Skyjuice“.

Zu schnell vorbei

Sommernacht mit Reggae-Feeling

Viel zu schnell war der Supportact der 25-jährigen Jenny mit der sanften Stimme vorbei. Das bedauerte sie nicht zuletzt selbst, seien die „vibes“ beim Mali-Fest doch besonders gut. Der Abschied fiel dennoch nicht schwer, denn Jenny begleitete auch den Hauptteil des Abends im Backroundgesang.

Proppenvoll war das Gelände rund um den Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller, das Wetter phantastisch, ebenso die Atmosphäre, wie Bürgermeister Markus Mahl betonte.

Bemerkenswert ist wohl auch, dass das Mali-Fest Jung wie Alt begeistert. Waren es vor allem die etwas älteren Semester, die es sich an den Biertischgarnituren gemütlich machten, so kamen aber auch viele Jugendliche zum Keller, um etwas vom Reggae-Feeling zu bekommen. Dass das alles so gut funktioniert, habe man einem großen ehrenamtlichen Team zu verdanken, lobte Mahl. Die Hilpoltsteiner SPD stemme seit Jahren nicht nur die Kleinkunstarbeit im Kreuzwirtskeller erfolgreich. Beim Mali-Fest komme Jahr für Jahr auch eine stattliche Summe für die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Entwicklungshilfe Mali zusammen, wie Robert Engl vom KWK-Team erklärte.

Gastfreundlich

Von der Arbeit der LAG erzählte Gudrun Kahl den Gästen. Auf Bambara, einer der Sprachen Malis begrüßte sie das Publikum und berichtete von der Situation der Menschen dort. Trotz der Armut und der ärmlichen Lebensverhältnisse sei die Gastfreundschaft unglaublich groß.

In Mali begrüßt man sich mit einem Tanz. Stets frage die LAG, was vor Ort konkret benötigt werde. Gemeinsam mit der Bevölkerung setze man Projekte um. Brunnen zur Förderung von Trinkwasser werden am häufigsten benötigt. Gudrun Kahl versicherte: „Ich habe die Oasen gesehen, in Mali kann man mit unserem Geld wirklich etwas bewegen.“

Zusammen mit seiner Band Soulrise, die schon Jenny Washington begleitet hatte, trat dann Martin Zobel als Main act auf die Bühne am Kreuzwirtskeller. Die deutsche Antwort auf „Bob Marley“ soll er sein, aber er zieht sein eigenes Ding durch, erreicht mit seiner warmen und tragenden Stimme das Publikum sofort. Das fühlte sich denn auch hineingenommen, tanzte und wurde so zum Teil der Musik. Mit seiner Gitarre und der dicken Dreadlockmähne kam Zobel authentisch rüber, seine Texte mit dem Blick in die Zukunft verstanden alle Besucher.

Der Reggae erreichte und begeisterte Jung wie Alt, das Open-Air-Gelände rund um den Keller platzte aus allen Nähten. War es in den letzten Jahren meist kalt und regnerisch, pilgerten die Besucher in diesem Jahr regelrecht zum Kreuzwirtskeller hinauf, um bei einem traumhaft lauen Sommerabend Musik auf bestem Niveau zu hören.

Die Soulrise Band mit dem Schweizer Keyboarder Mikey, dem Schweizer Schlagzeuger Mario, dem Bassisten Ashton und dem Gitarristen Daniel erzeugte genau den Sound, der Martin Zobel trug. Auch die beiden Back-Vocals, Jenny Washington und der Halb-Ghanaer Jan trugen ihren Teil dazu bei. Die Intensität von Martin Zobels Stimme ging ging den Festgästen direkt unter die Haut. Schnell verbreitete sich das Gefühl von Reggae weich und direkt, zum Mitträumen und Mittanzen.

Miteinander verbunden

Der Schlusssong manifestierte, was man den ganzen Abend schon war „United“. Eine große Gemeinde, die sich auch mit den Menschen im fernen Mali verbunden fühle. Das Benefizkonzert diene ja dem Zweck, besonders viele Spenden für das afrikanische Land zu sammeln.

Wer die Arbeit der LAG für Mali mit einer Spende unterstützen will: SPD Hilpoltstein, Sonderkonto "Mali-Fest": 750 282 527, BLZ 764 500 00, Sparkasse Mittelfranken Süd.