Spalt bremst Biker in der Hagsbronner Straße aus

SPALT - Schluss mit der Raserei. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen sind Motorräder auf der Hagsbronner Straße in Spalt tabu. Damit folgt das Landratsamt als für jene Kreisstraße zuständige Behörde einem entsprechenden Antrag der Stadt Spalt.

Zu diesem Antrag sah sich die Stadt aufgrund „erheblicher Beschwerden“ seitens der Bevölkerung aufgefordert. Die Briefe der Bewohner zeugten von höchster innerer Anspannung, wie Bürgermeister Udo Weingart in der jüngsten Stadtratssitzung durchblicken ließ. Er wähnte sogar so manchen Schreiber „nahe am Nervenzusammenbruch“. Nicht ohne Grund. Denn dass „hirnlose Raser“ (so heißt es in einem der Schreiben) die besagte Straße an die 20 Mal rauf und runter jagten, sei keine Seltenheit. Dort spielten sich richtiggehende „Nürburgring-Szenen“ ab, so der Rathauschef. Auch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer hat wohl eher wenig gebracht. Denn die, die sich dran halten, tun dies auf eher provozierende Weise, indem sie nämlich „im ersten Gang mit 70 Sachen“ die Strecke entlang dröhnen.

Damit ist jetzt Schluss. Es gehe nicht darum, Motorradfahrer zu diskriminieren, sondern die Bevölkerung „vor unzumutbarer Lärmbelästigung zu schützen“, betonte Alfred Zottmann (FW/G). So lautete auch der Tenor im gesamten Stadtrat. Motorisierte Biker an sich seien „herzlich willkommen“, so Weingart. Es gehe nur darum, die Rennen abzustellen und Rasern einen Riegel vorzuschieben.

Denn mittlerweile werde die Straße immer häufiger von Radlern und auch von Autofahrern gemieden. Die Sperrung bezieht sich vorläufig auf die Wochenenden sowie Feiertage, Mofas und Kleinkrafträder bleiben ausgenommen.

Die Maßnahme hat postwendend Reaktionen von offizieller Seite hervorgerufen. So fragte der Bundesverband der Motorradfahrer bereits nähere Informationen über die Hintergründe nach. Auch ernüchternde Rückmeldungen aus der Bevölkerung gibt es bereits. Einem Schreiben etwa ist zu entnehmen, dass trotz Sperrung teils weitergerast und dabei auch vor höchstriskanten Überholmanövern nicht zurückgeschreckt werde. Man sei aber auch froh, „dass jetzt endlich ein Zeichen gesetzt wurde!“ Wer die Verantwortung für die angespannte Lage trägt, wird hier ebenso deutlich gemacht: „Die Einzigen, die den ganzen Mist zu verantworten haben, sind die hirnlosen Raser, die es einfach nicht verstehen was sie anrichten.“