Spalt: Stöbern in Kellern und entschleunigt bummeln

3.12.2018, 06:00 Uhr
Spalt: Stöbern in Kellern und entschleunigt bummeln

© Fotos: Jürgen Leykamm

Doch trotz der großen Schar an Gästen brauchte niemand Angst zu haben, in dichtem Gedränge unterzugehen. Dazu war das Weihnachtsmarktgeschehen viel zu entzerrt. Erstreckte es sich doch über die gesamte Altstadt und auch beim Kornhaus sorgten etliche Buden für attraktive, vornehmlich kulinarische Angebote. Hier lohnte es sich, mal ein paar Minuten vor diesem imposanten Gebäude stehen zu bleiben. Denn eine Illumination faszinierte mit einem prächtigen, wechselnden Farbenspiel, das die Fassade eindrucksvoll in Szene setzte. Ein Schauspiel, das sich so richtig vor allem dann genießen ließ, wenn man sich dafür etwas Zeit nahm.

Das war ganz im Sinne von Bürgermeister Udo Weingart und dem Nikolaus, die beide den Markt eröffneten. Dabei rief der Bischof dazu auf, doch einmal "von der Jagd des Lebens zu ruhen", was sich ja gerade in der Advents- und Weihnachtszeit anböte. Sich wieder einmal bewusst Zeit für sich und andere zu nehmen, so die Aufforderung. Natürliche hatte er in einem Sack auch viele Sachen für die Kinder dabei.

Im Zeichen der Entschleunigung steht auch Spalt als Einkaufsstadt. In den Adventstagen wird wechselweise in verschiedenen Geschäften zu fünf Minuten der Besinnung geladen. Die Besucher ließen sich hineinnehmen in das einmalige Ambiente und sich von den Kerzenlichtern den Weg weisen.

Spalt: Stöbern in Kellern und entschleunigt bummeln

Alte Bekannte, die sich lange nicht gesehen hatten, fanden sich beim Glühweinplausch zusammen oder machten sich gemeinsam auf, in den verwinkelten Gassen auf Entdeckungssuche zu gehen.

In einem Keller etwa gab es vergoldete Teakholzwurzeln zu erspähen, die Hans Ehrhardt aus Wendelstein anbot. In einem anderen Gewölbe demonstrierte der Rechenmacher Xaver aus Stopfenheim seine Handwerkskunst – und das nur wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag.

Auch das Teilen der Gemäuer als Ausstellungsfläche ist in Spalt Usus. So ließen sich in einem gemeinsamen Keller etwa Waldprodukte des Spalter Hubert Wechsler sowie Weihnachtsnähereien von Gregor Wägler aus Rohr bewundern. Begleitet von den Vorschulkindern und der Stadtkapelle, bildete auch heuer wieder der Einzug des Himmlischen Boten am zweiten Tag des Marktes einen Höhepunkt zum Finale. Nun soll sich in innerer Ruhe auf das eigentliche Christfest und die Begegnung mit dem menschgewordenen Gott in der Krippe vorbereitet werden, so die Botschaft.

 

 

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