Spaß für Girls und Boys in Labor und Kita

23.4.2015, 17:01 Uhr
Spaß für Girls und Boys in Labor und Kita

© Foto: Carola Scherbel

Konzentriert schneidet Fabian (13) den gezeichneten Blumenstengel aus grünem Tonpapier aus und klebt ihn an die blaue Papierblüte. Die kleinen Mitbastler neben ihm am Kindertisch im Kindergarten St. Nikolaus in Rothaurach schauen fasziniert zu und lassen sich von dem „Großen“ gerne helfen.

Für Kindergartenleiter Juan Balanda — den einzigen männlichen Kitachef in der ganzen Diözese — ist der Boys‘ Day eine wichtige Möglichkeit, für den Erzieherberuf zu werben. „Wenn er in finanzieller Hinsicht schon nicht attraktiv ist, dann wollen wir seine Vorzüge wenigstens auf diese Weise zeigen.“

Die 13-jährige Nele hat sich zusammen mit ihrer Freundin „spontan“ bei Elektro-Service Heumann in Hilpoltstein angemeldet. Jetzt steht sie in einer Garage in Heideck und hilft Günter Hielscher, einem Kundendienstmonteur bei dem 18-Mann-(und-fünf-Frau)Betrieb, beim Anschließen eines Kabels für ein elektrisches Tor. Die Arbeiten auf den Baustellen findet Nele so spannend, dass sie ihr nächstes Schulpraktikum am liebsten in so einem Betrieb absolvieren möchte.

Es sind einige Teilnehmerinnen am Girls‘ Day, nämlich 28 von 100, die sich nach dem Tag für ein Praktikum in diesem Bereich bewerben. Und immerhin noch 18 von den 100 Mädchen finden später in diesen Betrieben auch eine Stelle. Also ein Erfolg des Tages, entnimmt Arbeitsvermittler Michael Scheuerlein von der Agentur für Arbeit in Roth dieser Statistik.

Für eine Erfolgsgeschichte halten auch die Betriebe im Landkreis den „Mädchen-Zukunftstag“, wie er am Anfang noch hieß. In 66 Betrieben schnuppern diesmal 231 junge Mädchen (bei den Jungs sind es 53 in 28 Betrieben) in Berufe, die nicht automatisch auf ihrer TOP-10-Liste stehen. Auch wenn die Zahl damit nicht ganz an die vorjährige heranreicht, freut sich Scheuerlein. Der Rückgang lasse sich möglicherweise mit sinkenden Schülerzahlen erklären.

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