Späte Konsequenz

24.10.2009, 00:00 Uhr
Späte Konsequenz

© Reinhard Wechsler

Halbig wertete diesen Austritt als Reaktion auf die Querelen um ihre Person innerhalb des Heidecker Ortsverbands, die darin gipfelten, dass der damalige CSU-Ortsverbandsvorsitzende und amtierende Bürgermeister Ottmar Brunner ein Parteiausschlussverfahren gegen sie anstrebte. Halbig war bei den CSU-Oberen wegen ihrer kritischen Haltung zu dem Ladenprojekt «Höfener Läden« in Ungnade gefallen. In der Folge wurde sie weder auf der Heidecker Stadtratsliste noch auf der Kreistagsliste der CSU berücksichtigt.

«Es war einfach an der Zeit«, erklärte Halbig gestern ihren Austritt aus der CSU gegenüber der Hilpoltsteiner Zeitung. Dass dieser mit einigem zeitlichen Abstand zu den politischen Turbulenzen in ihrer Heimatstadt erfolgte, sei in privaten Motiven begründet.

Karin Halbig gehörte der CSU seit 1995 an. Bereits ein Jahr später zog sie in den Heidecker Stadtrat ein, dem sie zwölf Jahre angehörte. Im Rother Kreistag saß sie von 2002 bis 2008. Ab Mai vergangenen Jahres hatte sie als Nachrückerin für Günther Babel, der auf den Bürgermeister-Sessel nach Wassertrüdingen wechselte, ein kurzes Intermezzo im bayerischen Landtag. Ihre Zeit als Abgeordnete endete nach den Landtagswahlen im September 2008.

«In den höheren Regionen sind supertolle Leute dabei«, beschrieb sie die Arbeit mit den (einstigen) Kollegen im Münchner Maximileaneum. Auf Orts- und Kreisebene hingegen sei es um Kooperation nicht so gut bestellt. Halbig schließt eine Fortsetzung ihrer politischen Arbeit in absehbarer Zeit nicht aus. In welcher Partei oder Gruppierung, darüber schweigt sie. «Ich bin ein politischer Mensch. Dass ich nichts machen werde, glaube ich nicht.«