Sportler des Jahres II: Angela Kowalewski

26.12.2016, 14:37 Uhr
Sportler des Jahres II: Angela Kowalewski

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Angela Kowalewski ist schon Sportlerin des Jahres. Die 61-jährige Schützin ist kürzlich während der Sportlerehrung der Gemeinde Rednitzhembach von Bürgermeister Jürgen Spahl ausgezeichnet worden. Nun ist sie auch für den Landkreistitel vorgeschlagen worden

„Wir ehren Angela Kowalewski für einen sagenhaften Start als Newcomerin in ihrer Sportart“, erklärte Spahl die Entscheidung. Kowalewski ist erst im November 2014 Mitglied beim Schützenverein SV Adler Worzeldorf geworden. Bereits 2015 hat sie dann mit der Bayerischen Meisterschaft und einer Deutschen Vizemeisterschaft überregionale Titel im Präzisionsschießen über 100 und 300 Meter errungen.

Zwei DM-Titel

In diesem Jahr nun konnte sie ihren Bayerischen Meistertitel verteidigen und einen weiteren hinzufügen. Auf nationaler Ebene hat sie noch besser abgeschnitten. Sie ist zweifache Deutsche Meisterin geworden. Einen Vizemeistertitel und einen sechsten Platz brachte sie ebenfalls nach Hause in den Landkreis Roth. Ihre Schießleistungen sind dabei konstant gut. Sie liegen zwischen 285 und 296 von 300 Ringen.

Angela Kowalewski wohnt seit 1981 mit Ehemann Axel und Sohn Alexander in Rednitzhembach. In dieser Zeit hat sie bis heute immer Sport getrieben: Leichtathletik, Squash, Golf und Ski alpin waren ihre Disziplinen, ehe sie zum Schießsport fand. „Probier’s doch mal“, hatte ihr Sohn Alexander geraten, der selbst auch beim SV Adler Worzeldorf zur Flinte greift und damit auf Tonscheiben schießt. Eine ruhige Hand und ein gutes Auge scheinen also in der Familie zu liegen.

Kondition und Disziplin nötig

Michael Dorst, Vorsitzender des Hembacher Schützenvereins, kann es allerdings noch besser beschreiben. „Olympia hat gezeigt, was den Schützen alles abverlangt wird“, erklärte er. „Hohe Konzentration über lange Strecken erfordert Kondition und Disziplin“, führt der Schießsport-Experte aus.

Angela Kowalewskis Leistungsexplosion ist kein Zufall. Sie ist ehrgeizig und arbeitet zielstrebig. Seit Beginn ihrer Schießsportlaufbahn trainiert sie zwei Mal pro Woche ihre Disziplinen. Ebenfalls zwei Mal ist sie innerhalb von sieben Tagen im Fitnesscenter zu finden. Die Wettkämpfe finden an den Wochenenden statt. Ohne Unterstützung ihrer Familie und aus dem Verein wäre das nicht möglich. „Ich habe sofort einen Trainer bekommen, und man hat mir die Waffen zu Verfügung gestellt“, sagt sie. Langwaffen, mit denen sie beim Präzisionsschießen über große Entfernungen so gut trifft wie nur wenige sonst in ihrer Altersklasse. „Wir schießen ausschließlich im Liegen“, erklärt sie. Zwischenzeitlich muss sie keine Gewehre mehr leihen, sondern geht mit ihren eigenen Großkaliber-Waffen an den Start.

Schlank und drahtig, so könnte man Angela Kowalewski auf den ersten Blick beschreiben. Ihre gute körperliche Verfassung sieht sie als Hauptvoraussetzung für ihre Erfolge im Schießsport. „Kondition und Disziplin“, wie es der Schützenmeister beschrieben hat, darüber verfügt sie in hohem Maße. Schließlich ist sie nicht erst seit gestern sportlich aktiv. „Sport ist mein Leben“, sagt sie.

Total abschalten

Bereits in der Kindheit hat sie als Läuferin begonnen. In der jüngeren Vergangenheit hat sie den „Line Dance“ zu ihrer Disziplin gemacht. Das Tanzen in einer Gruppe nach den Vorgaben eines sogenannten Callers ist ihrer Überzeugung zufolge die beste Prävention gegen Demenz. „Weil es Wahrnehmung und Bewegung verbindet“, sagt Angela Kowalewski.

Dann hat sie aber Schwierigkeiten mit den Knien bekommen. Wieder war Umsatteln auf eine andere Sportart angesagt. Im Präzisionsschießen mit der Langwaffe scheint sie nun ihre Paradedisziplin gefunden zu haben. „Wichtig beim Wettkampf ist, dass Du völlig abschalten kannst“, erklärt sie. Außerdem sei die Atmung enorm wichtig. „Den richtigen Rhythmus zu finden, ohne die Luft zu lange anzuhalten, das ist das Geheimnis“, sagt sie. „Man muss viel üben und viel ausprobieren“, hat sie festgestellt.

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