Stadtkapelle Roth spielt in Bozen auf

ROTH - "Concerto in gemellaggio con l'orchestrò cittadina Roth". Schon die blumige Ankündigung der Bozener Gastgeber für das "Konzert in Partnerschaft mit dem Stadtorchester Roth" machte Appetit. Nach eineinhalb Stunden Orchestermusik vom Feinsten auf dem Bozener Rathausplatz wollte dann der Applaus der Zuhörer gar nicht mehr abreißen.

Der jugendlich-frische Auftritt der Musiker aus Roth und das routinierte Spiel der Profis aus Bozen hatten sich vor der prächtigen Kulisse des Bozener Rathauses bestens ergänzt. Auch wenn sich die Voraussetzungen für die städtischen Orchester in Bozen und Roth grundlegend unterscheiden (in Südtirol zählen Blaskapellen seit Ewigkeiten zum Kulturgut, in Roth steht die musikalisch-pädagogische Aufbauarbeit im Vordergrund): In der Ausstrahlung stehen Rother Youngster ihrem großen Bruder in nichts nach.

Zurück in Roth, wartete auf das gesamte Orchester der Probenauftakt für das große Weihnachtskonzert "Lichtblicke" am zweiten Adventswochenende in der Rother Stadtkirche. Sozusagen vom Musical "Mamma Mia!", mit dem sich das Rother Stadtorchester in die Herzen des Südtiroler Publikums spielte, zum "Ave Maria", eine begnadete Komposition und zudem eines der meistgesprochenen Gebete der Christenheit.

Mit Ave Maria will Stadtkapellmeister Walter Greschl zusammen mit den Rother Pfarrern Joachim Klenk und Christian Konecny das Konzertthema "Lichtblicke" verknüpfen. Nicht weniger als zehn Probentermine sind für dieses festliche Ereignis angesetzt worden.

In Roth feiert man in zwei Jahren Jubiläum. Immerhin 20 Jahre alt wird dann eine Einrichtung, die als Stadtjugendkapelle begann und sich heute Stadtorchester nennt. Aus gutem Grund: Etliche Gründungsmitglieder haben, nachdem sie über die Altersgrenze für eine Jugendkapelle hinausgewachsen waren, Walter Greschl und seiner Vision eines modernen, frischen Klangkörpers die Treue gehalten.

So besteht das Stadtorchester heute immerhin zu einem Drittel aus erprobten Musikern. Dennoch bleibt für Stadtkapellmeister Walter Greschl und seine Mitstreiter an den heimischen Schulen die Aufbauarbeit mit jungen Menschen die eigentliche Herausforderung.

Spätestens in zwei Jahren können sich Bürgermeister, Kapellmeister und Musiker sowie einige Freunde des Stadtorchesters, die sich in der Vergangenheit bei organisatorischen Aufgaben verdient gemacht hatten, für die herzliche Aufnahme in Bozen revanchieren: Den Festabend zum 20-jährigen Bestehen des Rother Orchesters wollen sich die Freunde aus Südtirol im Rahmen des Josef Klier-Blasmusikfestivals 2020, das vom 15. bis 17. Mai stattfinden wird, keineswegs entgehen lassen.