Stammtisch für Sehbehinderte feiert in Roth 30. Jubiläum

24.11.2017, 11:42 Uhr
Stammtisch für Sehbehinderte feiert in Roth 30. Jubiläum

© Foto: Steffi Graff

Elfriede Meyer ist Gründerin, Triebkraft, Organisatorin, Herz und Seele des Blinden- und Sehbehindertenstammtisches, der so viel mehr ist als eine regelmäßige gemütliche Stammtischrunde. Erfahrungsaustausch, Fragen der Barrierefreiheit, Informationen zu gesetzlichen Neuerungen und Beratungsangeboten, miteinander lachen, singen, aber auch traurig sein, gemeinsame Unternehmungen und auch einfach geselliges Zusammensein – all das hat bei diesem besonderen Stammtisch seit Jahrzehnten seinen Platz und schafft eine enge Verbundenheit der vielen Teilnehmer, die regelmäßig kommen.

Mit 17 Blinden und Begleitpersonen ist Elfriede Meyer 1987 gestartet. Über die Jahre hat sich diese Zahl vervielfacht. Aktuell gehören über 60 Personen zum Stammtisch dazu. Zwischen 30 und 35 sind bei den einzelnen Treffen immer da. Der Jubiläumstag markiert das 362. Stammtischtreffen, an dem das Stammlokal Frankenstube bis auf den allerletzten Platz gefüllt war.

Zum Stammtischprogramm gehören neben diesen Treffen auch eine stattliche Zahl gemeinsamer Ausflüge und Fahrten, Kurse, Hilfsmittelvorführungen und Vorträge von Referenten.

Bestens organisiert

Alle Fäden laufen bei der umtriebigen Elfriede Meyer zusammen, die das Programm zusammenstellt, Einladungen verschickt, herumtelefoniert und von früh bis spät ehrenamtlich für die Sache der Blinden und Sehbehinderten unterwegs ist. Unermüdlich, immer bestens organisiert und vorbereitet, bei aller Klarheit und allem Engagement in der Sache stets im Umgang freundlich und bescheiden, hat sich die Blinden- und Sehbehindertenbeauftragte des Landkreises weit über die Stadt und den Landkreis hinaus Respekt und Anerkennung erworben.

Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Ralph Edelhäußer nahmen das Stammtischjubiläum zum Anlass, sich einmal mehr bei Elfriede Meyer für ihr Wirken zu bedanken. Mit ihrem Enthusiasmus, ihrer Empathie und ihrer Gabe, zu vermitteln, sei sie nicht nur vielen anderen Betroffenen Vorbild und Stütze, sondern habe der Inklusion vor Ort Stimme und Wirksamkeit verliehen. Neben einem persönlichen Dankeschön für die Frontfrau gab es auch Gutschein-Geschenke für die ganze Gruppe: Eine Busfahrt für den nächsten großen Stammtisch-Ausflug und eine Stadt- und-Schlossführung in der Kreisstadt.

Die vielfach Gelobte bedankte sich ihrerseits bei allen, die den Stammtisch zu dem machen, was er ist: Eine trotz der großen Zahl eng verbundene und eingeschworene Gruppe, aus der viele persönliche Freundschaften erwachsen und die dennoch stets offen ist für neue Menschen, die sich anschließen möchten.

Besonderer Dank galt beim Stammtischjubiläum den vielen stillen Helfern an der Seite von Blinden und Sehbehinderten: Angehörige und Ehrenamtliche, die viel Zeit und Hingabe investieren, um als Begleitpersonen Mobilität und Teilnahme zu ermöglichen. "Seh-Pferdchen", wie sie der Bezirksgruppenleiter des BBSB Frank Nohr  liebevoll nennt. Der aktuelle "Mann für alle Fälle", der seit August dieses Jahres gut zu tun hat, um in seiner Freizeit den prallgefüllten Terminkalender von Elfriede Meyer mit abzuarbeiten, ist Dietmar Schuster. Das Urgestein des Rother Triathlons hat als zuverlässiger Fahrer und charmanter Begleiter eine ebenso aufwändige wie offensichtlich sehr freudvolle ehrenamtliche Ruhestandsaufgabe an ihrer Seite gefunden. Ohne ihn, wie auch eine Vielzahl anderer treuer Helfer, sei all dies gar nicht möglich, betonte Elfriede Meyer.

Der nächste Termin für den Stammtisch steht bereits fest: Am Samstag, 13. Januar 2018, ab 11 Uhr trifft man sich wie gewohnt im Gasthaus Frankenstube, direkt am Rother Bahnhof.

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