Statistik: Weniger Unfälle rund um Hilpoltstein

9.3.2018, 09:37 Uhr
Statistik: Weniger Unfälle rund um Hilpoltstein

© Foto: Weinig

Hilpoltstein hat unter den mittelfränkischen Polizeidienststellen mit 395 Quadratkilometern flächenmäßig eines der größten Gebiete zu betreuen. Mit exakt 1000 erfassten Unfällen ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 48 Unfälle leicht gesunken. Darunter waren 113 Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, insgesamt wurden 149 Menschen verletzt, 112 leicht, 37 schwer.

Verkehrsunfälle mit Sachschaden gab es 162, zwei weniger als 2016 und 725 Kleinunfälle mit geringem Schaden.

Unter den 1000 Unfällen waren auch drei Unfälle, bei denen Menschen ums Leben kamen. Bei allen drei Unfällen handelte es sich um Motorradfahrer. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden aber um 20 gesunken, 50 Menschen weniger als noch 2016 wurden verletzt, das entspricht einem Rückgang von rund 25 Prozent.

Meist trifft es Rehe

Auch die Zahl der Kleinunfälle ist weniger geworden, 2017 waren es 725, 2016 noch 751. Die meisten Unfälle unter den Kleinunfällen waren Wildunfälle, nämlich 454, sie machen damit 63 Prozent der Kleinunfälle aus.

Besonders häufig, etwa 85 Prozent, kommt es zu Kollisionen mit Rehen, danach folgen Wildschweine, Füchse und Hasen. Auch drei schwerere Unfälle fallen unter die Kategorie Wildunfall. Bei zwei Unfällen wurden Personen verletzt, bei einem weiteren Unfall ließ ein Autofahrer ein überfahrenes Wildschwein einfach mitten auf der Fahrbahn liegen und fuhr weiter. Andere Autofahrer fuhren über den Tierkadaver und beschädigten damit ihre Fahrzeuge. Der Fall wurde deshalb als "gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr" zum Straftatbestand.

Vorsicht zwischen Tiefenbach und Unterrödel

Auf einigen Strecken kam es besonders häufig zu Wildunfällen, zwischen Hilpoltstein und Mörlach gab es 2017 19 Wildunfälle, zwischen Unterrödel und Tiefenbach waren es 23. Von Hilpoltstein nach Eckersmühlen hat die Zahl der Unfälle seit dem Bau des Radwegs nachgelassen, es waren aber noch immer 13 an der Zahl. Auch die Straße von Heideck nach Laibstadt mit 23 Unfällen ist ein Häufungspunkt, genau wie die Strecke von Greding nach Obermässing, auf der Strecke von Greding nach Untermässing ist die Zahl mit neun Unfällen aber gesunken.

Insgesamt ist die Zahl der Wildunfälle aber nur um zwei Unfälle auf 457 gestiegen.

13 Unfälle wegen Alkohol, keiner wegen verbotenen Drogen

Die Zahl der Unfälle, bei denen die Fahrer Alkohol getrunken hatten, ist um einen gestiegen auf 13, die Zahl der Trunkenheitsfahrten ohne Folge lag bei 34. Der höchste Blutalkoholwert lag bei 2,44 Promille. Die Polizei sieht hier einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Unfälle, die auf Drogen zurückzuführen wären, gab es nicht, aber acht Fahrer, die konsumiert hatten, wurden aus dem Verkehr gezogen. Mehr als 2016.

Als Geschwindigkeitsunfälle sieht die Polizei 52 Unfälle an, elf weniger als 2016. Darunter fallen nicht nur Unfälle, bei denen die Fahrer die zulässige Geschwindigkeit überschritten hatten, sondern auch Unfälle, bei denen nicht der Strecke oder dem Wetter entsprechend gefahren wurde. Auch der tödliche Unfall am Schloßberg fällt darunter.

Spiel endet mit Abschürfung

Unfälle auf dem Schulweg gab es nur zwei. Ein Mädchen stürzte, als der Bus nach dem Ausfahren aus der Haltebucht ruckartig bremsen musste. Sie war noch dabei, ihre Tasche zu verstauen. Bei einem zweiten Unfall hatten zwei Jungs in Allersberg in der Nürnberger Straße die Grünphase einer Fußgängerampel genutzt und sich ein Spiel daraus gemacht, so oft wie möglich von einer Seite zur anderen zu rennen. Als die Ampel rot wurde, lief einer der beiden Jungs trotzdem weiter und wurde von einem langsam fahrenden Auto leicht erfasst, so dass er stürzte und sich aufschürfte.

Unfallfluchten gab es 97, weniger als noch 2016, davon konnten 33 aufgeklärt werden. Oft können diese nicht geklärt werden, da es Kleinschäden auf Parkplätzen sind, und die Ermittlungsansätze fehlen. Der Schaden bei diesen Unfällen beläuft sich aber auf rund 89.000 Euro.

Bis 24 in der Risikogruppe

Die Polizei macht unter den Verkehrsteilnehmern zwei Risikogruppen aus. Die 18- bis 24-Jährigen sind mit 28 Prozent an den Unfällen beteiligt. Das klingt nicht nach viel, wenn man in Betracht zieht, dass diese aber nur rund acht Prozent der Bevölkerung ausmachen, ergibt sich ein anderes Bild. Senioren hingegen sind nicht überproportional an Unfällen beteiligt.

Unfälle mit Radlern gab es 26, bei 17 Unfällen waren sie auch die Verursacher. Unfälle mit Motorradfahrern verzeichnete die Polizei 21, dabei wurden 20 Biker verletzt, drei starben.

Richtige Unfallschwerpunkte gibt es auf dem Gebiet der Polizei Hilpoltstein nicht, aber Häufungen, etwa in Allersberg am Kreisel, an der Kreuzung in Richtung Seligenporten, in Hilpoltstein an der Jahrsdorfer Kreuzung oder der Dorner-Kreuzung in Thalmässing. Insgesamt ereigneten sich 65,7 Prozent der Unfälle außerorts. Bei den Unfällen mit Personen- und Sachschaden entstand ein Schaden von rund 1.347.000 Euro.