Süße Plüschtiere und jede Menge heißer Öfen

28.8.2017, 18:32 Uhr
Süße Plüschtiere und jede Menge heißer Öfen

Fein säuberlich nebeneinander aufgereiht sorgen die Maschinen für eine imposante und abwechslungsreiche Kulisse. Neben der stolzen Chopper steht die sportlich-schnittige Rennmaschine. Und sogar mehrere Trikes und das eine oder andere Quad sind bei der siebten Auflage der Radio Gong "Born to be wild"-Ausfahrt mit von der Partie.

Kurz nach 13 Uhr kündigt sich die Spitze des Trosses lautstark an: Aus Richtung Hagsbronn nähert sich ein dumpfes Dröhnen dem Kornhausplatz. Bald darauf biegen die ersten Motorräder um die Ecke und rollen die letzten Meter zu ihren Parkplätzen am Kornhaus und im Hof der Spalatin-Schule. Schnell sind die verfügbaren Stellplätze belegt, der Strom der Easy Rider will aber noch lange kein Ende nehmen.

Während die einen noch hier und da ein letztes freies Fleckchen ergattern, weicht der Rest auf die von der Stadt Spalt am Morgen noch kurzfristig ausgewiesenen Ausweichparkplätze in der näheren Umgebung aus. Kein Wunder: Statt der erwarteten 1000 Teilnehmer sind es laut Guido Seibelt vom Veranstalter Radio Gongl um die 1500 geworden – ein neuer Rekord.

Optisch dominieren Motorräder von Harley-Davidson & Co. die Szenerie. Praktisch alle sind echte Hingucker: Egal ob chromblitzend, in edlem Schwarz gehalten oder mit aufwändigen Airbrush-Lackierungen veredelt – jede Maschine ist anders. Schnittige Rennmaschinen, die dank heulender Motoren und Bergsprints hinauf nach Hagsbronn in der Hopfenstadt immer wieder für Ärger mit den Anwohnern sorgen, sind an diesem Tag in Spalt hingegen eindeutig in der Minderheit. Offensichtlich zieht die "Born to be wild"-Ausfahrt, die der Nürnberger Rocksender Radio Gong bereits zum siebten Mal organisiert und die heuer unter dem Motto "Der Alltag sieht uns von hinten – abfahren, um anzukommen" stattfindet, doch vor allem die gemütlichen Cruiser unter den Bikern an.

Abgesehen von vielen klassischen Zweirädern findet sich aber auch der eine oder andere Exot im Aufgebot: Neben etlichen wuchtigen Trikes, die oft liebevoll mit kleinen Stofftierchen als Maskottchen und Fahnen verziert sind, sind auch einige Quads und Motocross-Maschinen nach Spalt gekommen. Zwischen den Motorrädern flanieren nicht nur Biker, sondern auch etliche neugierige Besucher, die sich die Stahlrösser einmal aus der Nähe ansehen wollen.

Der Kornhausplatz selbst, wo neben einem Biergarten ein kleiner Messebereich aufgebaut wurde, ist mittlerweile ebenfalls gut besucht. Die Schlangen an den Essens- und Getränkeständen werden und werden nicht kürzer, die Liegestühle vor dem Museum HopfenBierGut sind restlos belegt und auf der großen Bühne vor dem Seniorenheim sorgt die Nürnberger Band "Maggie’s Madness" mit rockigem Sound für Stimmung.

Einen zufriedenen Eindruck machen auch Klaus Vollmar, Guido Seibelt und Udo Weingart. Jeder der drei hat auf seine Weise wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Klaus Vollmar, im "echten" Leben Steinbildhauer und Restaurator, ist Mitglied beim Nürnberger Chapter der Harley Owners Group (ein weltweiter Zusammenschluss von Harley-Freunden); dem Verein, der seit 2013 die Ausfahrt mit organisiert.

Als Head Road Captain hat Vollmar zusammen mit einigen Kollegen die 101 Kilometer lange Tour von Stein nach Spalt durch das Fränkische Seenland konzipiert. Aus seiner Sicht war die Veranstaltung "ideal". Nicht zuletzt, weil "sehr vernünftig gefahren wurde", so dass nur ein kleinerer, fremdverschuldeter Unfall zu beklagen war.

Ähnlich positiv fällt das Fazit von Radio Gong-Programmchef Guido Seibelt aus, der die Ausfahrt vor Jahren ins Leben gerufen hat. Das Seenland kennt der Nürnberger seit seiner Jugend. Besonders von dem tollen Empfang in Spalt ist er beeindruckt: "So herzlich sind wir noch nirgends willkommen geheißen worden.

 

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