Tablets kommen in Roth gut an

26.7.2017, 06:00 Uhr
Tablets kommen in Roth gut an

© Lea-Verena Meingast

"Mir gefällt die Selbständigkeit daran. Wir können selbst Präsentationen erstellen, im Internet recherchieren und arbeiten gemeinsam in der Gruppe. Und man spart dadurch viele Blätter", findet Nicole Chimitsch. Sie ist eine von 15 Schülerinnen und Schülern, die seit Januar dieses Jahres im Unterricht an der Anton-Seitz-Mittelschule iPads verwenden.

"Mit den iPads arbeiten wir schneller, ausführlicher und ordentlicher", meint Nicholas Stauffer. "In Mathe verwenden wir ein Holzgestell und eine Kamera. Einer rechnet die Aufgabe, das Ganze wird auf das Smart Board vorne übertragen. Dann können wir alle zusammen die Gleichung überprüfen und den Fehler suchen. Das macht Spaß", sagt Caroline Koch.

Die neue Technik hat Vorteile, aber auch Nachteile. "Es ist ein zweischneidiges Schwert", findet David Wening. Für Recherchen sei die Technik sehr nützlich, aber in Geometrie auf dem iPad zu zeichnen, findet der Schüler schwierig.

Noch Luft nach oben

"Die iPads werden in den Fächern unterschiedlich viel eingesetzt, insgesamt zwischen 40 und 50 Prozent", sagt Kathrin Rosenbaum, die das Projekt initiiert hat und betreut — in den Kernfächern Mathe, Deutsch, Englisch und den Nebenfächern Arbeit - Wirtschaft - Technik (AWT) sowie Geschichte - Sozialkunde - Erdkunde (GSE). "Wir sind ja noch in der Testphase, aber da ist noch Luft nach oben", ist sich Kathrin Rosenbaum sicher, die berufsbegleitend den Master Multimedia-Didaktik studiert hat.

Angeschafft hat die iPads die Schule. Jeder hat sein eigenes, das nummeriert ist und in der Schule verwahrt wird. Nur einen iPad-Stift und Kopfhörer mussten die Eltern der Schüler selbst bezahlen.

Kein Spielzeug

"Am Anfang war es kompliziert, bis auf den iPads alles freigeschalten war", erklärt Rosenbaum. Immer wieder hätte sie mit technischen Hürden zu kämpfen. "Aber es klappt gut, wie die Schüler die Technik verwenden. Sie haben schnell verstanden, dass es Arbeitswerkzeug und nicht Spielzeug ist", sagt die Lehrerin. Die Reflexion der Schüler, wie sie mit Medien umgehen, habe stark zugenommen.

"Die Schüler sagen sogar, sie lernen mehr." Nachdem sie im Unterricht Doku-Trailer über die französische Revolution angeschaut hatten, kam ein Schüler am Tag danach zu Kathrin Rosenbaum. "Er sagte, er wüsste jetzt alles. Er hatte nach der Schule den ganzen Nachmittag Doku-Videos angeschaut", erzählt sie.

"Mit den iPads bin ich nicht mehr der klassische Lehrer, eher Moderator und Unterstützer. Die Schüler fragen sich auch oft gegenseitig um Rat. Es ist ein kooperatives Lernen", sagt Rosenbaum. Bis 2018 läuft noch die Testphase, dann zieht die Schule Bilanz und plant weitere Schritte.

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