Thalmässing: Maja und ihre Freunde

11.7.2014, 19:00 Uhr
Thalmässing:  Maja und ihre Freunde

© Jürgen Leykamm

Da hatten der Vereinsvorsitzende Michael Bernreuther und seine Mitstreiter alle Hände voll zu tun. Aber auch die älteren Schüler selbst, die im Vorfeld Wildbienenhotels gebastelt hatten und am Imkertag ebenso für die anschauliche Wissensvermittlung sorgten. Ein ganzer Parcours mit verschiedenen Stationen war aufgebaut und es durfte auch kräftig geraucht werden. Es waren freilich keine Zigaretten, an denen die Buben und Mädchen hier zogen. Im Gegenteil: Sie durften in die Bienenpfeife hineinpusten. So wie es sonst der Imker tut, um seine schwarzgelben kleinen Schützlinge zu beruhigen, wenn er in deren Domizil eindringt.

Bienenstöcke mit Völkern darinnen gab es an jenem Tag natürlich auch zu sehen. „Jetzt geht es zu den Bienen!“ freute sich eine junge Dame beim Rundlauf. Sie durfte sich auch gleich auf die Suche nach der Königin begeben. Nebenbei erfuhren die Kinder etwas über die immensen Leistungen von Maja und ihren Kolleginnen. Bis zu 1000 Blüten sucht eine jede von ihnen am Tag auf. Mit ihren Flügeln schlägt eine Biene etwa 250 Mal pro Sekunde und legt in dieser Zeit acht Meter zurück. Besonders beeindruckten die Kinder die Anstrengungen, die es braucht, um ein einziges Kilogramm Honig entstehen zu lassen. Denn dafür muss ein Biene dreimal so viel Nektar einsammeln und dazu wiederum – rein rechnerisch – sechsmal um die Erde fliegen. Fasziniert zeigten sich die Buben und Mädchen auch über die Art der Kommunikation der Bienen, die sich über Duftstoffe und Schwingungen austauschen und tolle Blütenfunde über Tänze mitteilen.

Und dann verfügt dieses faszinierende Tier noch über eine ganz besondere Begabung, die sie einzigartig macht: „Das Material für den Nestbau gewinnt die Biene aus ihrem eigenen Körper“, erklärte Bernreuther. Das Wachs wird einfach ausgeschwitzt. Beim Verwerten durch den Menschen ist übrigens Recycling Trumpf. Überbeanspruchte Waben schmelzen die Imker ein und machen aus ihnen neue. Wie – auch das wurde demonstriert. Während die Bienen Wachs schwitzen, um aus ihnen Waben bauen zu können, müssen die Menschen wiederum schweißtreibende Arbeit verrichten und eben diese Waben tüchtig schleudern, um ihrerseits an den Honig der fleißigen Insekten zu kommen — was die Vereinsmitglieder den jungen Besuchern ebenso vorführten.

Den Honig selbst durften die Kinder dann natürlich auch probieren – pur und als Brotaufstrich. Die Reaktionen darauf waren höchst unterschiedlich. Während etwa ein Bub den Löffel gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, weil ihm das frisch geschleuderte Lebensmittel so süß mundete, befand ein Mädchen es schlicht für sauer. „Fruchtig intensiv“, „würzig und nach Blumenwiese schmeckend“ klingen die Wertungen aus erwachsenem Munde.

Mit dem Genuss tut man sich auch etwas Gutes: Denn 180 Inhaltsstoffe verleihen dem Honig gesundheitsfördernden Charakter. Über den erfahren am Imkertag nicht nur die Buben und Mädchen etwas – am Nachmittag strömte dann die Bevölkerung zur Veranstaltung an die Schule.

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