Thalmässing: Neues Sportzentrum mit Mensa, aber ohne Schützen

12.12.2018, 16:22 Uhr
Thalmässing: Neues Sportzentrum mit Mensa, aber ohne Schützen

© Repro: Büro Gömmel und Wieland

Noch ist die Fläche noch nicht einmal gerodet, und von einem Kran oder Bagger ist auch noch nichts zu sehen, "im Hintergrund aber laufen die Arbeiten", versicherte Bürgermeister Georg Küttinger. Erste Entwürfe für die neue Zweieinhalbfachhalle (die so lang ist wie eine Dreifachhalle, aber nicht so breit) liegen seit über einem Jahr vor. Ursprünglich war die geplante Halle wie berichtet mal ein Projekt von drei Bauherren: Marktgemeinde, Turnverein und Schützengesellschaft wollten gemeinsam den Bau in Angriff nehmen. Inzwischen sind die Schützen ausgestiegen, zur vor kurzem gegründeten "Bauherrengemeinschaft Sportzentrum GbR" gehören damit nur noch zwei Partner, und es musste etwas umgeplant werden.

Architekt Tobias Wieland vom Wendelsteiner Büro Gömmel und Wieland stellte in der Sitzung am Dienstagabend die neuen Pläne vor. Was bleibt, sind natürlich die Lage und der Bau direkt in den Hang hinein. Umgeplant wurde vor allem das Untergeschoss. Hier ist Platz für die Technik der neuen Halle, und hier hatten ursprünglich die Schützen ihr Domizil. Weil diese aber nicht mehr mit einziehen wollen, ist nun Platz für eine Mensa mit 120 Sitzplätzen. Es soll eine Küche samt Ausgabestelle geben. Und es besteht die Möglichkeit, die Fläche für Veranstaltungen zu nutzen. Gibt es zum Beispiel Konzerte, Lesungen oder ähnliches, können die Mensa-Tische weggeräumt und stattdessen weitere Stühle für dann rund 300 Zuschauer aufgestellt werden.

Außerdem wäre es möglich, drei Tischtennisplatten aufzustellen. Und der TV wird hier unten sein Büro und sein Archiv einrichten.

Die eigentliche Sporthalle ist im Erdgeschoss. Die Sportfläche beträgt weiterhin 27 mal 44 Meter. Es gibt außerdem Geräteräume, einen Regieraum samt Sanitätszimmer und einen kleinen Abstellraum. Für den Schulsport wird ein separater Kraftraum zur Verfügung stehen, der von der Halle aus eingesehen werden kann. Dieser Raum sei eine der Voraussetzungen dafür, dass die Marktgemeinde Mittel aus dem Topf der Schulturnhallenförderung beantragen kann, hatte Bürgermeister Küttinger erklärt. Außerdem ist der Gymnastikraum jetzt auf dieser Ebene angesiedelt.

Bleibt noch das Obergeschoss, laut Planer die "Ebene Tribüne", denn hier gibt es die Plätze für fast 200 Zuschauer, die dann von oben in die Halle hineinschauen können. Mit den fast 200 Besucher, die unten neben dem Sportfeld zuschauen können, ist damit bei Veranstaltungen Platz für insgesamt fast 400 Besucher. Außerdem ist ein Gastronomie-Bereich geplant, dass heißt: Es gibt in Richtung Fußballplatz eine Außenterrasse für die Zuschauer beim Fußball. Für Spieler und Schiedsrichter gibt es zudem natürlich Umkleidekabinen, die auch von außen, also von der Platzseite aus, betreten werden können.

Barrierefrei

Damit die neue Halle als öffentliches Gebäude auch barrierefrei ist, gibt es nicht nur einen Aufzug, der – neben dem Treppenhaus — die einzelnen Etagen miteinander verbindet. Dank der Hanglage ist es auch möglich, alle drei Etagen mit dem Auto anzufahren. Es gibt im Foyer im Erdgeschoss ein Behinderten-WC mit Dusche und Liege, dass von den Sportlern mit Handicap auch als Umkleideraum genutzt werden kann. Und es gibt zum Beispiel bei den Treppen an beiden Seiten einen Handlauf, weil nicht jeder mit der rechten Hand zugreifen kann.

In den Hallenentwurf mit eingeflossen sind laut Wieland übrigens auch die Wünsche und Ideen von TV und Schule. Dafür wurden extra Fragebögen verschickt und die Antworten in die Pläne eingearbeitet. In den nächsten Tagen soll außerdem das Ergebnis des Bodengutachtens vorliegen. "Dann wissen wir auch, ob uns der Bodenaushub Probleme bereiten wird oder nicht", erklärte der Architekt.

Außerdem gäbe es in den nächsten Wochen und Monaten noch Gespräche mit dem Landratsamt und der Regierung von Mittelfranken, und man wolle sich bei einigen Ortsterminen (zum Beispiel in der Sporthalle des Gymnasiums Hilpoltstein) noch einige Anregungen und Tipps holen.

Im März 2019 könnten die Pläne dann fertig sein und im Herbst die Arbeiten ausgeschrieben werden. Einen möglichen Baubeginn terminierte Wieland auf Frühjahr 2020. Ein Jahr werde der Rohbau dauern, ein weiteres Jahr der Innenausbau, also "könnte die Halle im März 2022 eröffnet werden".

Und was wird das Ganze insgesamt kosten? Hier wollte sich der Planer in der Sitzung auf keine konkrete Summe einlassen. In den ersten Entwürfen, als der Schützenverein noch mit im Boot war, war die Rede von 6,8 Millionen Euro. Zwar sei die Halle nun "um einige Flächen reduziert", so Wieland, allerdings seien die Preise im Baugewerbe auch gestiegen.

Genaue Zahlen werde es aber erst im nächsten Frühjahr geben, wenn die fertigen Pläne auf dem Tisch liegen. Und dann, erklärte Bürgermeister Küttinger, "steht auch unsere Entscheidung an".

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