„Tief atmen und dann einfach den Kopf ausschalten!“

21.8.2016, 17:49 Uhr
„Tief atmen und dann einfach den Kopf ausschalten!“

© Foto: Jürgen Leykamm

Die „Ochsen“ schnappen sich so nicht nur die Essensgutscheine als ersten Preis, sondern machen ihrem Namen, zumindest was die Kraft anbelangt, alle Ehre. Sie bilden eines von drei Teams aus dem Stall des Fitnessstudios „Power Athletics Gym“ aus der Kaiserstadt.

Die durchtrainierten Herren schaffen es in knapp einer Minute, die 50 Meter mit dem grünen Monstrum im Schlepptau hinter sich zu lassen. Nur wenig schlechter ist eine Zehnerschaft des gleichen Studios. Doch sie wird letztlich nicht zur Wertung zugelassen – es sind nur maximal acht Ziehende erlaubt. Ein Geschenkkorb als Trostpreis ist aber drin.

Richtig anstrengend

Eigentlich will diese Gruppe als reines Damenteam an den Start gehen, dann wären zehn erlaubt. Doch es finden sich zu wenige Geschlechtsgenossinnen ein, dafür aber einige Herren. So läuft man außer Konkurrenz, aber der Spaß ist es wert, so die einhellige Meinung. Dabei ist es bei der vierten Auflage der Veranstaltung so richtig anstrengend.

„Der ist ja doppelt so schwer, wie letztes Jahr!“ gibt sich ein Teilnehmer am Ziel erschrocken über das Gewicht des dieses Mal zu ziehenden Schleppers. Ein weiterer Schlepperpuller lässt sich bloß noch ins Gras fallen: „Ich kann nicht mehr stehen...“ Ein anderer blickt argwöhnisch auf einen wandelnden Mitstreiter: „Du kannst noch laufen? Hast Du denn nicht gezogen?

Derweil schwört PVS-Chefzieher Paul Völkl seine Mannen ein: „Am Anfang tief atmen, Geschwindigkeit aufnehmen – und dann den Kopf ausschalten!“

Er will es dieses Mal wissen. Dreimal wurde sein Team Dritter, diesmal hat es eigens für diesen Tag trainiert. An der Serie ändert das nichts: Platz drei ist es auch dieses Mal (Preis: 30 Liter Bier).

Mit Kleinigkeiten wollen die Mannschaften dem Glück auf die Sprünge helfen. Hier werden die Hände eingepudert, dort die Schuhe eingesprüht. „Die sind auf Testosteron...“, munkelt jemand, was natürlich nur scherzhaft gemeint ist.

Kleiner Kraftprotz

Für Erheiterung sorgt der zweieinhalbjährige Diego aus Hofstetten, der sich auch mal das Seil schnappt und am Vario mit Leibeskräften zieht, so dass das Riesengefährt ins Rollen kommt. Warum – das verrät ein verschmitztes Lächeln aus dem Traktorcockpit.

Das Lachen vergeht so manchem allerdings kurz vor dem Start, als ein kleiner Regenduscher niedergeht. Doch pünktlich zum Wettbewerb ist alles trocken. „Wir haben heuer ein Spitzenwetter!“ gibt sich so auch Moderator Markus Grünwedel gut gelaunt, der eine bedrohliche Wolke einfach ignoriert.

Motivationsschreie

Die Anfeuerungsrufe aus den Besucherreihen lassen sich nicht ignorieren, erst recht nicht die Motivationsschreie, die manchem Athleten direkt ins Ohr gebrüllt werden.

Gelassener lässt es da eine Gruppe angehen, die bis aus dem Vogtland angereist kam – einer der Rothelme Unterrödels war einst im Osten unserer Republik zu Hause. Jene selbst dürfen übrigens die Zeit vorgeben und gehen als erstes von acht Teams an den Start.

Als gute Gastgeber werden sie am Ende Vorletzte und lassen ausgerechnet die Weitgereisten noch hinter sich. Die Rothelme aus Laffenau machen es besser und landen auf dem zweiten Platz und heimsen damit 50 Liter Bier ein.

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