Unterdorfer Kerwa: 33. Auflage mit Hindernissen

20.8.2017, 15:16 Uhr
Unterdorfer Kerwa: 33. Auflage mit Hindernissen

© Foto: Jürgen Leykamm

Zu Beginn lief alles optimal. Der vom Regen durchweichte Boden federte das auserkorene Gehölz bei seinem Fall wunderbar ab, sodass die Spitze (im Gegensatz zum vergangenen Jahr) unversehrt blieb. Entnommen wurde der Kerwabaum nach guter Tradition aus einem Waldstück im Bereich der Feierkonkurrenz, den Oberdorfer Kerwabuam (OKB), die sich bei ihrem baldigen Fest wiederum bei den Unterdorfern bedienen werden.

Bei ihrem eigenen "Volksfest" (so einer der UKB) lassen diese ihr frisch geerntetes und entrindetes Exemplar von Claus Lederer und seinem Traktor unter lauten Gesängen und Jubelrufen einmal durch den ganzen Ort bugsieren. Gewendet wird am Bolzplatz. Auf dem Baumstamm Platz nehmen dürfen einige der Kerwamoidla – allen voran natürlich Anna-Lena Renner als diesjährige Plotzmoid, hinter ihr Laura Hilbert, die ihre Nachfolge antreten wird. Die Damen haben den aktuellen Plotzknecht Florian Schneider fest im Blick, der sich rückwärtig am Stammende platziert – hinter ihm Johannes Sieghardt, der 2018 in dessen Fußstapfen tritt.

Doch dann dauerte es fast drei Stunden, bis der wichtigste Mann des Tages endlich auftaucht: Franz Kummerer. Er ist seines Zeichens Fuhrunternehmer und in diesen Wochen eifrig mit dem Holzrücken beschäftigt. Denn derzeit müssen die vom Borkenkäfer befallenen Fichten aus dem Wald geschafft werden. Zur Mittagsstunde hat Kummerer diesbezüglich ein Notruf ereilt – der Grund für die eklatante Verzögerung beim Baumaufstellen.

Langes Warten auf den Kran

Einige Buam und Moidla nehmen es gelassen und tanzen vor dem noch liegenden Kerwabaum. Die kEschers mit ihren Kumpanen, welche gemeinsam den Zug begleitet haben, spielen dazu gerne auf. Nach zwei Stunden Warten jedenfalls dezimiert sich die Besucherschar deutlich. Es verschwindet sogar die Musiktruppe, die auftreten hätte sollen (SAIN Coverband).

Doch dann fährt Kummerer auf den Marktplatz und der Gesang wandelt sich in Jubel. Dann geht es zunächst ganz flott: Schnell sind die beiden Kränze angebracht und der Baum mit dem Greifer hochgezogen. Doch das schmucke Stück hat sich verkeilt und muss noch gedreht werden. Wieder ein kurzer Schreck: Es knackt plötzlich laut und verdächtig. Doch es ist nur der Wendehaken aus Holz, der bricht. Lederer sorgt schnell für metallischen Ersatz. Vier Stunden nach der Dorffahrt des Baumes steht er dann nicht nur richtig, sondern ist auch mit den Schildern verziert, die auf 33 Jahre UKB verweisen. Die "kEschers" und die "Gombo" lassen es gemeinsam krachen. Am Ende wird eben immer alles gut.

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