Unterricht im Stadtwald und am Rothsee

19.11.2014, 17:56 Uhr
Unterricht im Stadtwald und am Rothsee

„Umweltschule in Europa“ ist eine Ausschreibung der Europäischen Umweltbildungsstiftung Foundation for Environmental Education, an der sich weltweit über 14 000 Schulen in mehr als 40 Staaten beteiligen. Die Auszeichnung soll umweltverträgliche Schulen und die Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern.

Für Goppel sind die Projekte in mehrfacher Hinsicht wichtig, da sie einen Beitrag zur umweltverträglichen Gestaltung des Schulalltags leisten und somit das Schulklima nachhaltig verbessern, aber auch das persönliche Engagement und die Eigeninitiative eines jeden Einzelnen fördern.

Die Auszeichnung erhalten Schulen, die zwei Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durchführen, dokumentieren und einer Jury präsentieren. Die Jury aus Mitgliedern des Umweltministeriums, des Kultusministeriums, der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen sowie des Landesbundes für Vogelschutz als Koordinator bewertet die Dokumentationen und entscheidet über die Vergabe des Titels.

In Bayern ist die Zahl seit 2003 von 23 auf 234 Schulen gestiegen, der Freistaat verzeichnet zum siebten Mal einen Teilnehmerrekord.

Der Realschule Roth erhält die begehrte Auszeichnung seit 2004 immer wieder. Unterstützt wird sie vom Elternbeirat und dem Freundeskreis der Schule. Unterricht und die außerunterrichtlichen Aktivitäten werden so gestaltet, dass sie den Kriterien für nachhaltige Bildung entsprechen und in jeder Jahrgangsstufe ein Projekt gemeinsam durchgeführt wird. So pflanzen und pflegen die sechsten Klassen den Schulwald mit Stadtförster Thomas Deyerler. Die achten Klassen untersuchen die Wasserqualität der heimischen Seen an der Umweltstation am Rothsee.

Der ökonomische Aspekt wird den Schülern über die Terracycle-Abfallsammlung, die Kooperation mit den Partnerfirmen Leoni und Schlenk und am Tag der Berufsorientierung vermittelt. Den sozialen Aspekt erarbeiten sie sich bei Projekten (Konfliktlotsen, Tag der Kinderrechte und Mehrgenerationenbegegnung). Partizipation und Inklusion erleben die Schüler in den Kooperationsprojekten mit der Behinderteneinrichtung „Die Rummelsberger" und bei Sammlungen.

Ein besonderes Projekt bildet die „Forscherklasse“. Die Kinder haben eine Stunde pro Woche mehr Unterricht, sollen Spaß an Naturwissenschaften entwickeln und wissenschaftliches Arbeiten lernen. Grundlage sind Biologie, Erdkunde, Deutsch und Englisch. Dabei wird das Wert auf experimentelle Erfahrung gelegt. Es gibt wenig „Unterricht mit Büchern oder Arbeitsblättern", sondern experimentelles Arbeiten im Freien. Ein Bestandteil ist die Zusammenarbeit mit der Umweltstation am Rothsee. Und in ihrer Schülerfirma „Stieber’s Lädle“ können sie fair gehandelte Unterrichtsmaterialien kaufen.

Im Landkreis Roth wurden als Umweltschulen auch die Gymnasien Roth und Hilpoltstein ausgezeichnet, die Realschule Hilpoltstein und die Regens-Wagner-Schule Zell, außerdem die Grund- und Mittelschule Abenberg, die Mittel- und die Grundschule Wendelstein sowie das Gymnasium Wendelstein, in Schwabach erhielt die Christian-Maar-Schule die Ehrung.

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