Vier neue THW-Fahrzeuge erhielten kirchlichen Segen

18.9.2017, 18:25 Uhr
Vier neue THW-Fahrzeuge erhielten kirchlichen Segen

© Foto: rod

Der stellvertretende Ortsbeauftragte Karl-Heinz Stark zeigte sich hocherfreut, dass neben den Aktiven viele Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Vertreter aller Hilfsorganisationen gekommen seien. Besonders hieß er die beiden Geistlichen, Pfarrerin Verena Fries und Pater Witold, die die Segnung der Fahrzeuge vornahmen, willkommen.

Maximilian Rupp, Vorsitzender der Helfervereinigung und zugleich Schirrmeister im OV, stellte die neuen Fahrzeuge vor. Die Helfervereinigung habe seit ihrer Gründung im Jahr 1986 dem Ortsverband Fahrzeuge und Gerätschaften im Gesamtwert von rund einer halben Million Euro zukommen lassen, betonte der Vorsitzende. Auch der neue Mannschaftswagen im Wert von 40 000 Euro sei wiederum von dieser finanziert worden.

In Absprache mit dem Vorstand wurde entschieden, dass man ein Fahrzeug mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht beschaffen wolle, damit jeder Helfer das Fahrzeug fahren könne. Rupp holte bei allen Händlern in Hilpoltstein entsprechende Angebote ein. Den Zuschlag bekam schließlich das Autohaus Roppelt. Die Elektrik und den Aufbau besorgten die in Feucht ansässigen Firmen Häussinger und Roth. Das Fahrzeug sei ein Renault "Master" mit Doppelkabine und einer Pritsche mit drei Metern Länge und Planen Aufbau sowie einer Anhängerkupplung. Bis auf die amtliche Zulassung sei das Fahrzeug einsatzbereit.

Maximilian Rupp dankte besonders den Firmenvertretern (Roppelt, Häussinger und Roth) sowie den Sponsoren (Raiffeisenbank am Rothsee, Sparkasse Mittelfranken Süd und den Herren Hess, Bengl, Koller und Schwemmer) für deren Unterstützung.

Verdientes Geld reinvestiert

Ehe Maximilian Rupp den Schlüssel für das neue Fahrzeug an Werner Hentschel übergab, gab er einen kurzen Einblick in die Helfervereinigung. Das letzte große Fest sei die Halleneinweihung im Mai 2014 gewesen. Für diese habe die Helfervereinigung rund 60.000 Euro und für einen Gabelstapler weitere 10.500 Euro ausgegeben. Die Gelder hierfür stammen aus Spenden oder dem Gewinn von verschiedenen Veranstaltungen (Ritterfest oder Trödelmarkt) und dem Getränkeverkauf. Mit diesem Geld beschaffe diese Gerätschaften und Fahrzeuge, die vom Bund nicht oder nicht schnell genug beschafft würden und stelle sie dem Bund wiederum zur Verfügung, damit mit diesen der Bevölkerung bei Unfällen und Katastrophen geholfen werden könne.

Auch der Ortsbeauftragte Werner Hentschel zeigte sich über die Beschaffung des neuen Fahrzeuges durch die Helfervereinigung hocherfreut und betonte, dass es durchaus nicht üblich sei, dass man "zum Dienst sein eigenes Werkzeug" mitbringe.

Problem Ersatzbeschaffung

Große Probleme bereitete jedoch die Ersatzbeschaffung von anderen Fahrzeugen, da nach dem Ende des "kalten Krieges" die Mittel für den Katastrophenschutz deutlich reduziert worden seien. Somit sei auch wesentlich weniger in neue Technik investiert worden, fuhr Hentschel fort. Wie er weiter erwähnte, habe die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, vor einigen Jahren ein Treffen der THW-Ortsverbände Hilpoltstein, Lauf und Roth mit dem damaligen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und später auch mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer ermöglicht. Schließlich habe der Bundestag ein Sonderprogramm zur Investition beschlossen und die Mittel für das THW aufgestockt. Alle seien erfreut, dass dies von Mittelfranken aus angestoßen worden sei.

Leider sei damit die Fahrzeugsituation noch nicht besser geworden. Wie Hentschel weiter erläuterte, könne man beim THW davon ausgehen, dass Beschaffungen sehr lange dauern, bis sie "Realität" seien. Hiervon sei auch der neue GKW2 (Gerätekraftwagen Typ-2) betroffen gewesen, der eigentlich bereits vor fünf Jahren zugesichert war und nunmehr eingetroffen ist.

Übergangsweise habe der OV einen neuen MLW4 (Mannschaftslastwagen Typ-4) erhalten, der mit Ladebordwand und Rollcontainern ausgestattet ist. Dies sei für den OV eine sehr gute Lösung, da das Fahrzeug sehr schnell entladen werden könne und dann als Transportfahrzeug eingesetzt werden kann.

Bereits seit längerem im Dienst sei der FmKW (Fernmeldekraftwagen), der auch schon einsatzmäßig unterwegs gewesen sei. Doch sollte auch er den kirchlichen Segen erhalten, weshalb man mit der offiziellen Übergabe noch gewartet habe.

Zum Schluss erwähnte Werner Hentschel noch, dass durch das neue Rahmenkonzept in Hilpoltstein die zweite Bergungsgruppe wegfalle und durch eine neue Fachgruppe "Technische Logistik (TL)" ersetzt werde.

Landrat Herbert Eckstein und Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl betonten in ihren Grußworten, dass man in Deutschland schnell sei, etwas zu verändern und neue Investitionen immer länger dauern würden. Sie dankten allen, die dazu beigetragen hätten, das viele Geld, das die Helfervereinigung investiert habe, zu erwirtschaften. Am Ende der Feierlichkeiten wurden die neuen Fahrzeuge durch Pfarrerin Verena Fries und Pater Witold für ihren Einsatz gesegnet.