Voice-Of-Germany-Sieger Andreas Kümmert kommt zu den Rother Bluestagen

27.2.2015, 18:24 Uhr
Voice-Of-Germany-Sieger Andreas Kümmert kommt zu den Rother Bluestagen

© Foto: Gerald Langer

Andreas, Du wirst erstmals bei den Rother Bluestagen auftreten ...

Andreas Kümmert: Ich hatte mich in den letzten Jahren schon öfter mal beworben, weil ich das grundsätzlich immer auf Bluesfestivals versucht habe, aber das Interesse war wohl nicht da.

 

Wie wirst Du in Roth spielen? Kommst Du solo oder mit Band?

Kümmert: Ich komme wahrscheinlich im Duo. Das heißt, ich habe noch Tobias Niederhausen dabei, der E-Gitarre spielt und Backings macht. Zwischendurch werden wir Country-Bluesnummern mit der Dobro einstreuen – er spielt dann Dobro, der Kollege macht das sehr gut (lacht). Ich denke, es wird auch als Duo rocken. Wir sind so jetzt schon lange unterwegs und spielen viele Shows in dieser Form.

 

Im Moment bist Du im Studio?

Kümmert: Schon wieder nicht mehr. Wir sind fertig im Studio, haben ein paar neue Songs aufgenommen. Zwei davon werden wir für den Vorentscheid für den ESC verwenden, ein neues Album ist für dieses Jahr auf jeden Fall noch geplant. Ob wir es zeitlich schaffen, weiß ich nicht, ist aber auf jeden Fall in Planung.

 

Du hast Dich beim ESC beworben – warum dieses?

Kümmert: Ich habe überlegt, wie es weitergehen kann. Ich wollte nicht nur diesen einen Fußabdruck im Musikgeschäft hinterlassen und wollte auch irgendwie beweisen – auch mir selbst –, dass ich kein One-Hit-Wonder bin, sondern dass ich einiges mehr zu bieten habe.

 

Mit One-Hit-Wonder spielst Du auf „The Voice Of Germany“ an – Du bist ja aber trotz Deines jungen Alters schon ewig unterwegs ...

Kümmert: Ja, das schon. Das ist aber ja auch immer eine Level-Frage, in welchen Sphären man sich da befindet und bewegt. Das ist wie beim Sport eine Frage der Liga. Ich habe vorher viel in Kneipen und Pubs gespielt, und das mache ich nach wie vor, aber ich habe eben auch die Möglichkeit, größere Sachen zu machen und auch mit Leuten zu spielen, die mal meine Idole waren. Zum Beispiel werde ich im März drei Shows mit Bobby Kimball, dem früheren Sänger von Toto spielen. Ich werde als Opener dabei sein, und wir werden auch ein, zwei Nummern zusammen machen.

 

Wie siehst Du „The Voice“ im Rückblick?

Kümmert: Ich denke, dass es ein Sprungbrett ist, das – was ich persönlich gemerkt habe – auf jeden Fall funktioniert. Es sehen einen viele Leute.

 

Es war immer wieder von Knebelverträgen zu lesen, die mit diesen Casting-Shows verbunden sind – welche Erfahrungen hast Du da gemacht?

Kümmert: Ich habe sehr negative Erfahrungen mit meinem Management gemacht. Dazu kann und darf ich aber gerade nichts weiter sagen. Ansonsten war es so, dass ich meinen Plattenvertrag, den ich vorher hatte, auf Eis legen oder auflösen musste. Ansonsten ist es natürlich was ganz anderes als das, was ich vorher gemacht habe, was diese Businesssachen angeht. Es ist viel Druck dahinter.

 

Dein früheres Label hat gleich nach Deinem Sieg Deine erste EP „Smilin’ In Circles“ neu auf den Markt geworfen ...

Kümmert: Genau, es hat sowohl die erste EP als auch das Album „The Mad Hatter‘s Neighbour“ gleich noch mal auf den Markt geworfen, was durchaus für Verwirrung gesorgt hat, weil viele Leute davon ausgegangen sind, dass es das Siegeralbum ist, das eigentlich Universal veröffentlichen wollte. Ich glaube, dass das bei Universal nicht gerade für Applaus gesorgt hat (lacht). Aber das Label wollte halt auch ein paar Euro verdienen.

 

Universal ist ja eine der großen Plattenfirmen – wie waren die Erfahrungen dort?

Kümmert: Beim neuen Album werde ich mehr Mitspracherecht haben als beim ersten, bei „Here I Am“. Das musste ziemlich schnell gehen, ist zwar alles live eingespielt und auch sehr organisch geworden, beim Songwriting hatte ich allerdings sehr wenig Mitspracherecht.

Das ist mir ein bisschen sauer aufgestoßen. Beim nächsten Album habe ich mehr Freiheiten, weil auch mehr Zeit da ist.

War das eine reine Zeitfrage oder auch eine Vertragsfrage?

Kümmert: Sowohl als auch – ein paar Leute wollen da natürlich am Songwriting mitverdienen.

 

Die nächste CD kommt auch wieder bei Universal?

Kümmert: Genau. Die haben die Option für ein weiteres Album gezogen.

 

„Here I Am“ war ja sehr erfolgreich, hat es bis auf Platz 3 der Albumcharts geschafft ...

Kümmert: Ja, es ist, glaube ich, auf Platz 3 eingestiegen und dann abgesackt. Aber das ist ja normal.

 

Deine musikalischen Wurzeln liegen ja sehr weit zurück, eigentlich fast schon bei der Generation Deiner Eltern ...

Kümmert: Genau, und damit hängt es im Prinzip auch zusammen, mit der Plattensammlung meines Vaters, an die ich schon sehr früh ran durfte. Ich habe mir die ganzen alten Scheiben als Kind reingepfiffen.

 

Inwieweit wirken diese musikalischen Wurzeln heute noch in Deinem Songwriting nach?

Kümmert: (Schnauft durch) Das ist eine gute Frage. Ich denke eigentlich beim Songwriting nie an irgendwelche bestimmten Stücke oder Interpreten. Passiert halt einfach, aber unterbewusst hat es natürlich Einfluss.

 

Wer hat Dich am stärksten geprägt?

Kümmert: Musikalisch? Ich war ab meinem sechsten Lebensjahr riesiger Guns N´Roses-Fan, bin das nach wie vor. Dann ein paar Bluesscheiben von Eric Clapton, die ich immer nachzuspielen versucht habe.

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