Vom Kraut bis zur Wurst

5.10.2017, 06:03 Uhr
Vom Kraut bis zur Wurst

© Foto: Irene Heckel

Der erste Bauernmarkt im Landkreis ist zu einer festen Einrichtung mit vielen Stammkunden geworden – ein triftiger Anlass, um am Samstag, 7. Oktober, Jubiläum zu feiern. Die Anbieter sind eine Gemeinschaft, die zusammenhält und sich auch gern an Gründungsmitglieder erinnern, die wegen Mehrarbeit im Betrieb dem Bauernmarkt "Ade!" sagen mussten: Metzgermeister Thomas Riepl aus Hauslach, Landwirtin Else Kroner aus Mäbenberg und die Töpferin Claudia Wolkersdorfer aus Rittersbach.

So ein Bauernmarkt wäre was für Gmünd, dachte sich der damalige Bürgermeister Klaus Wernard. Sein Ziel: bäuerliche Betriebe zu stärken und Verbrauchern die Versorgung "frisch vom Hof " zu ermöglichen. Deshalb sollte es auch ein Bauernmarkt sein, der sich auf die Erzeugnisse der heimischen Landwirte beschränkt und kein Wochenmarkt.

Wernard holte das Amt für Landwirtschaft sowie den Bauernverband ins Boot und lud die Erzeuger ein. Bei Irmgard Lacher, der heutigen Vorsitzenden des Vereins Bauernmarkt, stieß er zunächst auf Ratlosigkeit wegen der Frage des Angebots. Sein nicht ganz ernst gemeintes Argument überzeugte sie: "Du gehörst als Ortsbäuerin da hin. Und wenn du nichts zum Anbieten hast, pflanz Kraut zwischen deine Hopfenreihen!"

Die Lösung ergab sich von selbst – auch ohne Kraut im Hopfengarten: Werner Jahn von der Gärtnerei Jahn aus Untersteinbach hatte gerade mit seinem Betrieb angefangen und beschloss, bei der Gemeinschaft mitzumachen. Er suchte jemanden für den Verkauf; Ortsbäuerin und Gärtnerei fanden zusammen, seitdem ist Irmgard Lacher die Seele des Bauernmarktes. Ob Topf- und Gartenpflanzen, Rosen, Kräuter, Jungpflanzen oder Gestecke – "bei Irmgard" gibt es zum "Grünzeug" auch immer ein freundliches Wort.

Zu den Mitgliedern der ersten Stunde zählt das Ehepaar Förster aus Rudelsdorf. Neben Obst und Gemüse bieten sie feinen Honig, Schnaps aus heimischem Obst, Eier, Nudeln und Hefegebäck an. Gretl und Adolf sind ein eingespieltes Team, und der "Chef" empfiehlt gern seine Lieblingskartoffelsorte.

Die Nerreters aus Pruppach sorgen seit 14 Jahren für herzhafte Kost. Frisches Fleisch, Wurstwaren und Geräuchertes kommen aus eigener Schlachtung. Die Familie von Renate und Gerhard Bergmann aus Hauslach liefert deftige Salami, Käse aus Rohmilch und Backwaren. Am Stand steht auch Tochter Barbara, die handgebundene Kränze und Gestecke sowie Obst vom elterlichen Hof beisteuert.

Hinter dem Bauernmarkt steht auch Else Bauer aus Obersteinbach. Sie findet: "Mit ihrem Einkauf tun die Verbraucher etwas für die Region und bekommen die guten Lebensmittel, die sie sich wünschen. Und sie wissen, wo ihr Essen herkommt!" In ihrer Auslage lockt frisches Geflügel – vom Hähnchen übers Suppenhuhn, Ente und Pute bis zur Gans. Nudeln, Eier und Windsbacher Käse ergänzen das Sortiment. Service wird großgeschrieben, und bei Bedarf bringen sie eine Kiste Blumen oder einen Sack Kartoffeln zum Kundenauto. Vorbestellungen sind willkommen!

Der Verein Bauernmarkt und die Gemeinde Georgensgmünd laden gemeinsam ein zum Jubiläum. Bürgermeister Ben Schwarz und Vorsitzende Irmgard Lacher werden um 10.30 Uhr die Gäste begrüßen. An den Ständen warten Kostproben und kleine Überraschungen auf die Besucher, bei "Ajax" Volkert gibt es Fisch- und Lachssemmeln sowie Makrelen und der neunjährige Paul Bergmann begleitet die Feier mit der Quetschn.

Beim Gewinnspiel ist das Gewicht einer Flugente gefragt. Wer richtig schätzt, darf den küchenfertigen Leckerbissen mit nach Hause nehmen. Außerdem winken Einkaufsgutscheine für den Bauernmarkt.

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