Von Eysölden in die mongolische Steppe

25.9.2015, 13:30 Uhr
Von Eysölden in die mongolische Steppe

© Foto: oh

Inspiriert zu der Reise hat die beiden 26-jährigen Eysöldener ein „Mongolischer Abend“ in der Gaststätte im Schloss in Eysölden. Dort gibt es neben mongolischem Essen auch Musik aus der Mongolei zu hören und von Tungaa und ihrem Mann Bataa viel über ihr Heimatland zu erfahren.

Das Fundament für die guten Kontakte von Eysölden in die Mongolei schuf 2001 die inzwischen verstorbene Schlossherrin Gesine Schiele, als sie sich mit einer Freundin ihren Traum erfüllte und in die Mongolei reiste. Dort knüpfte sie schnell Kontakte und hatte die Idee, ein fränkisches Gast- und Gästehaus in Ulan Bator zu eröffnen. Seit 2006 gibt es den Goldenen Hirschen in Ulan Bator.

Wolkenkratzer und Holzhütten

Manuel und Richard jedenfalls waren schnell begeistert und so ging es Mitte August für sie über Moskau mit dem Flugzeug nach Ulan Bator.

Schon allein Ulan Bator beeindruckte — wenn auch nicht unbedingt durch seine Schönheit. Dort gibt es abseits von einigen Wolkenkratzern und Plattenbauten in erster Linie einfache Behausungen und Hütten, die sich um die Stadt herum ausbreiten. Der Goldene Hirsch aber ist ein stattliches Steinhaus, das an einem der Hänge liegt. Die Besucher wohnen in zehn Jurten, die nahe dem Haus verstreut stehen. „Ich fand das gar nicht mal so unbequem“, sagt Richard Geim.

Dschingis Khan ist überall

Nach ihrem Aufenthalt in Ulan Bator ging es für die Eysöldener Reisenden weiter durch das riesige Land. „Hier gibt es ganz viele verschiedene Landschaften, Steppe, Weideland, Gebirge, Wüste“, sagt Richard Geim. „Sogar ganze Blumenwiesen mit Edelweiß wachsen hier“, ergänzt Manuel Moßner. Täglich ging es weiter von Camp zu Camp. Oft trafen sie dabei auf Nomaden. Diese seien sehr gastfreundlich. „Die Menschen sind total offen, jeder würde dich bei sich übernachten lassen.“

Auch wie gegenwärtig die Spiritualität im Alltag der Mongolen ist, zeigte ihnen Bataa. Dort gibt es so genannte Ovoos, Steinhaufen auf Berggipfeln mit einem von Tüchern umwickelten Pfahl in der Mitte. Als Gebet für die Bewohner des Ortes muss man beim passieren solcher Haufen einen Stein dazu werfen und dreimal im Kreis herum laufen — eigentlich, denn: „Bataa meinte, dreimal hupen reicht auch“, berichtet Richard und lacht.

Reiten will gelernt sein

Auch einen Ritt auf Pferd und Kamel haben die beiden gewagt. „Wie die Pferde auf Befehle reagieren, ist klasse“, sagt Richard Geim. Manuel Moßner kann sich in erster Linie an den dreitägigen Muskelkater erinnern, der ihn nach einer Stunde im Holzsattel plagte.

Mit einer Propellermaschine ging es nach dem Steppenabenteuer nach Ulan Bator und kurz darauf zurück nach Eysölden. Beeindruckt hat die beiden neben der Freundlichkeit der Menschen, die Landschaft und vor allem, wie die Mongolen in der Steppe völlig ohne Schilder den Weg finden.

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