Vorzeigeobjekt steht in Ramsberg am Ufer

17.5.2017, 15:10 Uhr
Vorzeigeobjekt steht in Ramsberg am Ufer

© Foto: Dressler

Im Moment schwimmt es noch nicht, aber es steht zumindest schon in Wassernähe. Seit einigen Tagen wartet das erste Schwimmende Haus am Ramsberger Ufer darauf, zu Wasser gelassen zu werden. Die Immobilie sieht schick aus. Eine edle Stahl-Holz-Kombination mit großen Panoramafenstern und einer echten Seeterrasse. In der Anschaffung sind die "Floating Houses" allerdings nicht ganz günstig. Andernorts rief die Berliner Floating House GmbH, die hinter dem Projekt steckt, zwischen 200 000 und 400 000 Euro für eine solche schwimmende Wohnung auf.

Das scheint potentielle Investoren aber nicht zu schrecken. Das Interesse ist groß, stellte Dieter Hofer, der Geschäftsführer des Zweckverbands Brombachsee, auf Anfrage unserer Zeitung fest. 40 bis 50 Interessenten hätten sich nach der ersten Berichterstattung Anfang des neuen Jahres gemeldet. Bei dem Berliner Unternehmen Floating House GmbH seien zudem weitere Anfragen eingegangen. Auch erste Kaufreservierungen hat das Unternehmen bereits bestätigt.

Als Dauerwohnsitz ist das Objekt allerdings nicht geeignet. Maximal sieben Wochen dürfen die Eigentümer es selbst nutzen, ansonsten muss es zur Vermietung an Urlauber zur Verfügung stehen. So sieht es die Übereinkunft zwischen dem Zweckverband Brombachsee und der Floating House GmbH vor. Die übernimmt für die Besitzer auch gleich die Vermittlung des Objekts an Urlauber. Das Berliner Unternehmen hat in diesem Bereich einige Erfahrung und hat unter anderem in Holland, in Nord- und in Ostdeutschland mehrere Projekte realisiert. Die Schwimmenden Häuser werden das erste Projekt dieser Art in Süddeutschland sein.

Dementsprechend erwartet sich das Seenland als Urlaubsregion auch einige Aufmerksamkeit von den neuen, ziemlich außergewöhnlichen Ferienwohnungen. Die Umsetzung verlief geräuschlos. Nachdem das millionenschwere Projekt der Maritimen Meile wegen zu hoher Kosten im vergangenen Jahr beerdigt werden musste, zauberte der Landrat die Schwimmenden Häuser als Alternative aus dem Hut. Kein halbes Jahr nach der Vertragsunterschrift zwischen Zweckverband und dem Berliner Unternehmen wird nun das erste Anschauungsobjekt schon auf dem Brombachsee treiben.

In den nächsten Tagen soll es auf den Schwimmponton gesetzt und zu Wasser gelassen werden. Eine Woche später, am 2. Juni, kann sich jedermann das Innenleben des Schwimmenden Hauses bei einem Tag der offenen Tür ab 11 Uhr anschauen. "Das ist jetzt mal das Anschauungsobjekt für Investoren", erklärt Hofer. Denn bis weitere Schwimmende Häuser folgen und die ersten Urlauber dort einziehen, wird noch mindestens ein Jahr vergehen.

Der Zweckverband ist gerade dabei, den Bebauungsplan und den Flächennutzungsplan zu ändern. "Wenn alles gut läuft, dann dauert das rund ein Jahr. Aber man weiß dabei nie, was für Einwendungen kommen." Die Investoren nutzen die Zeit der Genehmigung nun dazu, den Abverkauf der Schwimmenden Ferienhäuser voranzutreiben.

Das scheint keine allzu große Herausforderung zu sein. Nach den ersten positiven Reaktionen hat der Zweckverband in Absprache mit der Floating House GmbH die ursprünglich 15 angedachten Objekte gleich auf 27 erhöht. "Das ist das, was der Hafen verträgt, mehr werden wir auch nicht machen", erklärte Hofer. Geplant sind 20 kleine Einheiten mit einem Geschoss und 44 Quadratmetern sowie sieben große Häuser, die es mit zwei Geschossen auf 84 Quadratmeter bringen.

"Wenn das alles klappt, muss man vielleicht nochmal sehen, ob es Sinn gibt, an anderen Stellen am See noch was zu machen", sagte Hofer. In jedem Fall hat das Ersatzprojekt für die Maritime Meile damit schon einen sehr beachtlichen Start hingelegt. Zum Mieten für Urlauber sind die Schwimmenden Ferienhäuser nicht günstig, aber auch nicht exorbitant teuer. Auf der Internetseite von Floating House werden für bereits bestehende Objekte Preise von 800 bis 1200 Euro für die Woche in einer kleinen Einheit genannt.

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