Weg des Landkreises Roth ist ein Modell für Bayern

27.7.2016, 16:53 Uhr
Weg des Landkreises Roth ist ein Modell für Bayern

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Unter dem Eindruck der jüngsten Gewalttaten, die zum Teil auch von Flüchtlingen verübt wurden, sah Rinderspacher den entscheidenden Beitrag zur gelingenden Integration vor allem in verstärkten Bildungsangeboten: „Es kann nicht sein, dass Asylbewerber keine freien Plätze in Deutschkursen bekommen, gleichzeitig aber jedes Jahr tausende von Junglehrern auf der Straße stehen.“

Mehr Geld für Wohnungsbau

Auch in Sachen Wohnungsmangel sah der Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag die Politik gefragt. „Wir brauchen eine deutliche Erhöhung der von der CSU in den letzten Jahren drastisch gesenkten Mittel für den sozialen Wohnungsbau – nicht nur für die anerkannten Asylbewerber, sondern für alle Menschen, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind.“

Gleichzeitig müsse Deutschland nach Meinung des SPD-Politikers seine Anstrengungen verstärken, die Fluchtursachen wirkungsvoll zu bekämpfen. Neben einer Begrenzung der Waffen- und auch Agrarexporte müssten die Mittel für Flüchtlingslager nahe der Herkunftsländer erhöht werden.

Lobende Worte fand Rinderspacher für die dezentrale Unterbringung der Asylbewerber im Landkreis Roth: „Der hier praktizierte Weg ist ein Erfolgsmodell für den gesamten Freistaat“.

In die gleiche Kerbe schlug auch Landrat Herbert Eckstein, der in der kleinteiligen Versorgung der Schutzsuchenden den großen Vorteil sah, die Helferkreise ohne die Gefahr der Überforderung einbinden zu können.

Lob für Ehrenamtliche

Ohne die Arbeit der Ehrenamtlichen könnte die Betreuung der Asylbewerber so nicht gewährleistet werden, zollte auch Georgensgmünds Bürgermeister Ben Schwarz der Bevölkerung seinen Respekt für deren Engagement.

Der designierte SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Roth (Landkreise Roth und Nürnberger Land), Alexander Horlamus, der sich an diesem Abend den Delegierten der Ortsvereine vorstellte, sah die erfolgreiche Einbindung der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt als einen wesentlichen „Schlüssel zur gelingenden Integration“. Neben einer besseren Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse müsse die berufliche Qualifizierung in Form von Praktika verbessert werden.

Der stellvertretende SPD-Bezirksvorsitzende Marcel Schneider, selbst Handwerksmeister, sah in der Weiterbildung der Asylbewerber auch einen Lösungsansatz, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken.

Der SPD-Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt griff den Leitsatz „Fördern und Fordern“ auf und sah es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, den hier Schutzsuchenden eine ansprechende Lebensperspektive zu bieten. Gleichzeitig müssten die Asylbewerber aber auch die Bereitschaft zeigen, diese entsprechend anzunehmen und sich selbst zu erarbeiten.

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