Wenn der Urlaub naht: Run auf die Einwohnermeldeämter

26.8.2014, 16:14 Uhr
Wenn der Urlaub naht: Run auf die Einwohnermeldeämter

„Der Personalausweis reicht in der Regel für die Einreise in Länder außerhalb der EU nicht aus“, ist auf der Homepage des Auswärtigen Amtes zu lesen. Für Reisen innerhalb der Europäischen Union hingegen langt er in der Regel. Wer weiter weg will oder in ein Land außerhalb des Schengenraums, der braucht einen Reisepass.

„Vor den Ferien, im Juli, sind schon noch einige Bürger gekommen und wollten Pässe beantragen, weil ihre abgelaufen waren oder dies demnächst der Fall gewesen wäre“, erklärt Angelika Gumpp vom Einwohnermeldeamt Allersberg. Momentan hat die Nachfrage nach Personalausweis und Reisepass wieder nachgelassen.

Bis zwölf Jahre Kinderpass

Beantragt wurden vor allem Kinderreisepässe. Bis die Kinder zwölf Jahre alt sind, gilt der Kinderpass, ab einem Alter von 13 Jahren brauchen sie einen normalen Reisepass, der dann sechs Jahre Gültigkeit besitzt. Da sich speziell Kinder im Laufe der Zeit veränderten, müssten oft die Lichtbilder oder die Größenangaben korrigiert werden. Die Kinderreisepässe bearbeite die Kommunalverwaltung selbst, die Reisepässe die Bundesdruckerei in Berlin.

Wer wenige Tage vor Abreise bemerken sollte, dass der Pass nicht mehr gültig ist, hat zwei Möglichkeiten: Man kann sich einen vorläufigen Reisepass ausstellen lassen, der höchstens ein Jahr gültig ist, jedoch nicht in jedem Land anerkannt wird. Eine weitere Möglichkeit für Reisende die es besonders eilig haben ist der Express-Reisepass. Dieser wird innerhalb von 72 Stunden ausgestellt. Susanne Krauß vom Einwohnermeldeamt der Stadt Hilpoltstein betont jedoch, dass diese Express-Pässe wesentlich teurer seien als normal beantragte Pässe. „Dadurch, dass die Bundesdruckerei die kurzfristig beantragten Reisepässe bevorzugt behandelt, kosten diese auch 32 Euro mehr als die regulären. Ein Reisepass für Personen über 24 Jahre kostet 59 Euro.“ Gültig ist der Express-Pass aber genauso lange wie ein regulärer.

Susanne Krauß stellte auch fest, dass die Nachfrage nach Reisepässen gestiegen sei. „Zu uns kommen viele junge Menschen, die gerade Abitur gemacht haben und für ein halbes Jahr oder länger ins Ausland gehen möchten.“ Zurzeit würde sich in Hilpoltstein die Zahl der Anträge nach neuen Reisedokumenten häufen — allen voran Kinderpässe. „Da stellen die Eltern oft mit Schrecken fest, dass der Pass abgelaufen ist und beantragen dann noch schnell einen.“ Denn auch innerhalb Europas sei der Reisepass ein bewährtes Reisedokument.

Otto Schielein vom Spalter Einwohnermeldeamt berichtet, dass die Passanträge inzwischen nicht mehr so urlaubsabhängig seien wie noch vor ein paar Jahren. „Der größte Teil der Neuanträge ist für Kinder-Reisepässe, da viele Länder zur Einreise einen Pass verlangen, der mindestens noch ein Jahr gültig ist.“ In der ersten Augustwoche kamen zahlreiche Bürger, um ihre Pässe verlängern zu lassen. In dieser Zeit sei der Andrang extrem gewesen. Durch die Zunahme von kurzfristigen Geschäftsreisen und Last-Minute-Reisen käme es in Spalt immer häufiger vor, dass Express-Reisepässe beantragt werden. „Die Leute buchen oft einfach, ohne einen gültigen Reisepass zu besitzen“, berichtet Schielein.

In Georgensgmünd sorgt die Gemeinde schon im Vorfeld dafür, dass die Bürger nicht kurz vor der Abreise ihr blaues Wunder erleben. „Wir verschicken schon seit Längerem Mitteilungen an die Bürger, deren Pässe bald ablaufen. So sind sie gleich gewarnt“, erklärt Hans Heiden vom Einwohnermeldeamt. Somit seien die Anträge über das Jahr verteilt und würden sich nicht zur Ferienzeit ballen.

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