Wenn Langzeit-Blutspender sprachlos werden

10.11.2016, 18:12 Uhr
Wenn Langzeit-Blutspender sprachlos werden

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Als Felix Brunner die 800 Blutspenden erwähnt, erstarren die Gesichter der 490 geladenen Blutspender aus Mittelfranken in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen. Als der junge Mann 2009 nach einem Unfall beim Bergsteigen 30 Meter in die Tiefe stürzte, hatte er im Rahmen zahlreicher Operationen so viele Blutspenden benötigt, um zu überleben. „Ich bin überzeugt, dass einige dieser Blutspenden auch von Ihnen stammten.“

Der 26-jährige Allgäuer freut sich immer wieder sehr über Gelegenheiten, seinen Lebensrettern persönlich zu danken. Heute kann Felix Brunner seinen nach wie vor stark vorhandenen Sportsgeist ausleben und auch mit dem Handicap des Rollstuhls seine Ziele erreichen: So überquerte er als erster Handbiker 2013 die Alpen und hat als Monoskifahrer die Paralympics 2018 im Visier. Die Langzeit-Blutspender in Erlangen hat er mit seiner Geschichte nicht nur sprachlos gemacht. Vor allem hat er sie motiviert, sich weiter für andere Menschen einzusetzen und über diesen Einsatz in ihrem Umfeld zu berichten. „Nur durch die Hilfe treuer Blutspender wie Sie, die regelmäßig ihr Blut geben, können Blutspendeempfänger wie Felix Brunner weiterleben – oder wie er es sagt – zurückkehren in dieses wunderbare Leben.“ Deshalb betonte Georg Götz, kaufmännischer Blutspendedienst-Geschäftsführer. „Wir brauchen Menschen wie Sie!“

Die geehrten Gäste aus Mittelfranken kommen zusammen auf 48 000 Blutspenden. Unter ihnen sind 183 Blutspender aus dem Kreisverband Ansbach, 31 Spender aus dem Kreisverband Erlangen-Höchstadt, 42 aus dem Kreisverband Fürth, 65 aus dem Kreisverband Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, 38 aus dem Kreisverband Nürnberger Land, 18 aus dem Kreisverband Nürnberg-Stadt, 57 aus dem Landkreis Roth und aus Schwabach sowie 56 aus dem ebenfalls zum Kreisverband Südfranken gehörenden Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Die eingeladenen Superspender mit sage und schreibe jeweils 175 Blutspenden in ihrer langen Blutspender-Karriere: Walter Schienhammer (Nürnberger Land), Michael Hackauf, Robert Ulherr (beide Nürnberg-Stadt), Josef Gruber (Roth-Schwabach) sowie Walter Trescher und Hans Seitz (Weißenburg-Gunzenhausen).

Mit der Blutspenderehrung setzte der Blutspendedienst des BRK (BSD) seine Ehrungsserie 2016 fort. Die Gala richtet sich an alle Lebensretter in Bayern, die in ihrer langen Blutspender-Karriere bereits 75, 100, 125, 150 oder sogar 175 Mal und öfter ihr Blut für andere gegeben haben. Mit einem bunten Unterhaltungsprogramm und bekannten Entertainern, wie BR-Moderator Michael Sporer oder Kabarettist Chris Boettcher, überbrachte der BSD den Lebensrettern seinen Dank im Namen aller Patienten in Bayern.

Folgend Frauen und Männer aus dem Landkreis Roth und aus Schwabach wurden ausgezeichnet:

Alle Namen auf einen Blick

75 Blutspenden: Rita Betz (Wendelstein), Helmut Sitzmann (Schwanstetten), Irmgard Rahnhöfer (Kammerstein), Sylvia Gumbrecht, Gerhard Kraft (beide Rednitzhembach), Gerald Prösl, Jörg Bierlein, Gerhard Biedenbach, Friedrich Erlbacher, Harald Frauenknecht, Herbert Kleinöder, Roland Müller (alle Schwabach), Stephanie Duffek (Roth), Pius Kneisl, Juergen Flierl, Herbert Dess, Angelika Meixner, Norbert Regensburger (alle Hilpoltstein), Gerhard Schwab, Christine Augsdörfer, Ute Schmidt, Manfred Dorner (alle Georgensgmünd), Walburga Harrer (Greding), Hans Kocher, Harald Ottmann, Adolf Zottmann (alle Spalt), Gerhard Wild (Thalmässing), Christine Winterhalter (Heideck), Hans Nisslein, Markus Schmidpeter (beide Abenberg) und 75 Erwin Oppelt (Rohr).

100 Blutspenden: Norbert Vasold (Roth), Rita Loidl, Peter Knaupp (beide Hilpoltstein), Ulrich Stammberger, Thomas Hintermüller, Reinhard Galland (alle Georgensgmünd), Monika Vierthaler, Michael Schneider (beide Greding), Reinhold Arnold, Bruno Werzinger (beide Spalt), Georg Kattinger, Rudolf Loy (beide Abenberg), Erwin Gerstner, Walter Harrer (beide Röttenbach) und Andrea Bernecker-Grasser (Rohr).

125 Blutspenden: Markus Betz (Wendelstein), Friedrich Schaible, Waltraud Schaible (beide Schwabach), Martin Weindl, Franz Dienstbier (beide Greding), Wolfgang Scheriau, Anita Zeiner (beide Abenberg) und Erich Börschlein (Röttenbach).

150 Blutspenden: Günter Gräf (Allersberg) und Gerhard Fochler (Heideck).

175 Blutspenden: Josef Gruber (Hilpoltstein).

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