Wer liest, kann der Fantasie freien Lauf lassen

22.4.2016, 16:10 Uhr
Wer liest, kann der Fantasie freien Lauf lassen

© Foto: Huck

Überall in unserer Umgebung lauert heutzutage eine Reizüberflutung. Sei es das Smartphone, das alle paar Minuten brummt, weil es eine neue Nachricht erhalten hat. Oder das Fernsehprogramm, welches mit bunten, lauten und schrillen Sendungen die Menschen in ihren Bann ziehen soll. Wer jedoch Bücher liest, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. Zwar ist die Handlung in einem Roman immer gleich, doch jeder kann sich selber ausdenken, wie die Figuren aussehen und wie sie sich verhalten.

Michelle Schrenk aus Allersberg etwa liebt die Bücher über den Zauberer Harry Potter.  Schrenk schätzt die Geschichten für die Werte, die sie vermitteln, etwa Freundschaft. „Das hat mich dazu inspiriert, selbst ein Buch zu schreiben“, sagt sie.

Vor fünf Jahren hat die heute 33 Jahre alte Autorin ihr erstes Kinderbuch auf den Markt gebracht — „Das geheimnisvolle Nürnberg-Buch“. Darin geht sie Sagen und Geschichten ihrer Heimatstadt nach. Als Nächstes hat sich die 33-Jährige an einen Roman gewagt.  Im Roman „Unter halbblauem Himmel“ trifft sich während des Nürnberger Bardentreffens ein ehemaliges Liebespaar und lässt die Vergangenheit Revue passieren.

Meistens hat Schrenk immer ein kleines Notizbuch mit dabei, in das sie ihre Gedanken schreibt. Zur Not muss auch die Notizfunktion ihres Handys herhalten. „Wenn ich durch die Stadt gehe, fällt mir vielleicht etwas auf, das ich in meinem nächsten Buch aufgreifen kann“, sagt Schrenk. Letzthin war die 33-Jährige etwa bei einer Kunstausstellung in Schloss Appelhof am Rothsee und hat dort ein paar Eindrücke gesammelt und notiert. Auch kann sie sich vorstellen, den Faschingsumzug der Marktgemeinde in eines ihrer Bücher mit aufzunehmen.

Als Ziel hat sie sich gesetzt, ein Buch im Jahr zu schreiben. Wenn sie ihre Gedanken im Kopf hat, malt sie auf einem Blatt Papier einen groben Handlungsstrang auf, wie die Geschichte werden könnte. Danach tippt sie alles in den Computer und schreibt so lange, bis für sie die Geschichte stimmig ist. Das Autorendasein ist ein Vollzeitberuf, dazu kümmert sie sich noch um ihre zwei Kinder. Die größere Tochter lauscht schon begeistert den Geschichten ihrer Mutter.

Seit diesem Jahr ist sie beim Ullstein Verlag aus Berlin unter Vertrag. Das Autorenleben ist nun etwas straffer organisiert: Abgabetermine stehen dick im Kalender, danach folgen Absprachen mit Lektoren und Werbeabteilung. Im Moment schreibt sie an einem neuen Roman, der Ende des Jahres erscheint. Worum es geht, darf sie noch nicht verraten.

Um das gedruckte Buch macht sich Schrenk keine Sorgen. Es sei weiterhin ein wertvolles Geschenk und mache sich auch ganz gut im Regal. Außerdem seien Kinder von Büchern noch begeistert und sitzen nicht bloß vor dem Computer. Und falls doch, gibt es ihre Geschichten auch für E-Books.

Wie in ihren Lieblingsbüchern, der Harry-Potter-Reihe, möchte Michelle Schrenk auch in ihren Romanen etwas vermitteln. In einem ihrer Bücher macht sie den jugendlichen Lesern Mut. „Wenn man etwas nicht versucht, dann kann es auch nicht wahr werden“, sagt Schrenk. Bei ihr hat es geklappt, sie hat ihren Traum verwirklicht: Ein eigenes Buch schreiben.

 

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