Wettlauf mit dem Wetter

9.2.2016, 19:20 Uhr
Wettlauf mit dem Wetter

© Fotos: Leykamm

Wettlauf mit dem Wetter

Der traditionellem Umzug am Faschingsdienstag sollte schließlich nicht das gleiche Schicksal erleiden, wie der Brauchtumsumzug am Rosenmontag: dieser musste wegen der himmlischen Bewässerung abgebrochen werden. Vorsichtshalber spannte man deshalb ein paar Schirme über das Podium vor der Sparkasse. Dort tummelten sich neben einem kleinen Raubtier, Luftballone und Fleckli auch einige Fliegenpilze.

Das Publikum war trotz der Witterung sehr zahlreich erschienen und ebenso bunt kostümiert. Ein paar flotte Käfer tanzten bereits beschwingt Sirtaki, als die „Fleckli“ und die kostümierten Mitglieder der Stadtkapelle um die Ecke bogen. So manche „Hopf'n'-Hex“ machte sich den Spaß, im Reigen der Gardemädels mitzutanzen, worauf dann in stoischer Ruhe der „Radsherr“ hoch über den Köpfen der Zuschauer auf seinem Hochrad daherfuhr. Dann gab es ein Wiedersehen mit der guten alten Emma: die Lokomotive aus dem Lummerland hatte der „Bauwong Großweingarten“ in Szene gesetzt. Genüsslich komödiantisch schlachteten die Sommernachtsspieler das Verkehrschaos in der Bier- und Hopfenstadt aus, das die Kanalmaßnahmen mit sich brachten. Für „dämliches Falschfahren“ und „blindes Fahren durch die Baustelle“ wurde da so manchem Zuschauer gleich ein Strafzettel verpasst.

Die „Rezatnarren Wasserzell“ präsentierten sich im Anschluss als Muffins und die Stadtbrauerei schenkte Freibier aus. Die Wasserzellen von oben verdünnnten selbiges aber immer mehr, da half nur noch die Flucht in eine „mobile und überdachte Hopfendisco“, wie ein Wagen in weiser Voraussicht überschrieben war.

Das Thema „Stadthalle“ war erneut präsent, schließlich soll dieses Wahrzeichen abgerissen werden. Ein übergroßer Knochenmann erinnerte an ihr baldiges Ableben. Vielleicht wird daraus dank eines finanzkräftigen Investors aus dem nahen Osten auch ein Scheichpalast, wie ein Wagen der Katholischen Landjugend Großweingarten mutmaßte. Egal: Beim Abriss oder Umbau dürfte die Hilfe von Obelix willkommen sein, der beim Faschingszug mit vielen gallischen Freunden mitmarschierte.

Auch Tierisches war zu sehen, wie etwa die Mönchswaldfüchse aus Mitteleschenbach, die auch ihre Gardetänzerinnen dabei hatten. Den „Spongebobs“ der Jungfeuerwehr Spalt machte der letztlich immer stärker werdende Regen nichts aus, Schwämme sind bekanntermaßen recht saugfähig. Gegen Ende des Zuges belustigten passender Weise die „Wasserplatscher“ der Enderndorfer Interessensgemeinschaft „Fledermaus“ die Zuschauer, bevor eine Heidecker Jugendgruppe blanken Horror verbreitete.

Weitere Bilder unter www.nordbayern.de/roth

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