Wie sehen die Jugendlichen ihren Landkreis Roth?

28.3.2017, 13:30 Uhr
Wie sehen die Jugendlichen ihren Landkreis Roth?

© Foto: Tobias Tschapka

"Scheißkaff" oder Stützpunkt? Wie sehen Jugendliche ihre Heimat? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Doch was braucht´s, damit junge Leute nicht so rasch als möglich die (Land-)Flucht ergreifen? Wie sollte ihr Lebensumfeld bestellt sein, dass die Jugend sich mit ihrem Wohnort identifizieren kann?

Auch Birgit Lang weiß keine ultimativen Antworten auf derlei Fragen. Aber sie will zumindest einige davon in den kommenden eineinhalb Jahren finden. Die kommunale Jugendpflegerin ist Koordinatorin des Projekts "Heute für morgen: Jugendzukunftswerkstätten in den Gemeinden im Landkreis Roth", einer Gemeinschaftsinitiative des Kreisjugendrings (KJR) mit dem Regionalentwicklungsverein "ErLebenswelt Roth".

Der Name ist Programm. Denn um nichts anderes wird es gehen, als dass Teenager vor Ort gemeinsam an einer – aus ihrer Sicht! — lebenswerten Umgebung feilen, dazu entsprechende "Reparaturvorschläge" unterbreiten oder an Stellschrauben drehen. Kommune für Kommune.

Konkret funktionieren soll’s so: Bis zum Sommer 2018 wollen 14 der 16 Landkreis-Gemeinden ihre Jung-BürgerInnen eingeladen haben, einen Tag lang über kommunalspezifische Themen zu debattieren. Ortsbezogene Themen, die der Jugend dort wirklich unter den Nägeln brennen. Das könne sowohl den Bereich Freizeit, Schule, Mobilität oder berufliche Zukunft, als auch Formen der Mitbestimmung betreffen, erläutert Birgit Lang. Soll heißen: "Den einen geht’s vielleicht um ihr Musikfestival, den nächsten um eine Sitzbank im Pausenhof oder ein Anrufsammeltaxi und wieder andere wollen einen Jugendtreff".

Dazu dürften sich die Jugendlichen in jeweils fünf bis sechs thematischen Kleingruppen die Köpfe heiß reden. Am Nachmittag sollen die Ergebnisse dann stets öffentlich präsentiert werden. Kreativ und pfiffig. Vielleicht als Song, als gespielte Szene oder Gedicht — "das Wie entscheiden die Gruppen selber", erläutert Birgit Lang.

Mit welchem Nachdruck die Vorschläge der Jugendlichen tatsächlich aufgegriffen und in die Realität überführt werden, "ist Sache der Kommunen — und eine Herausforderung", weiß Birgit Lang. Gelder aus dem EU-Leader-Topf stünden für potenzielle Umsetzungsvorhaben jedenfalls zur Verfügung.

Die erste „Jugendzukunftswerkstatt“ findet am Freitag, 31. März, von 9 bis 16.30 Uhr im Jugendtreff Hilpoltstein statt. Eine Anmeldung ist noch möglich bis Mittwochabend (29. März) unter www.hilpoltstein.de/jugendzukunftswerkstatt

Es folgen 2017: Roth,  Mittwoch, 26. April, Kulturfabrik; Spalt, Dienstag, 30. Mai, Museum „HopfenBierGut“; Röttenbach, Freitag, 30. Juni, Deutschordenhaus; Schwanstetten, Mittwoch, 19. Juli, Turnhalle; Thalmässing, Freitag, 6. Oktober; Heideck, Donnerstag, 26. Oktober und Georgensgmünd,Donnerstag, 30. November.

2018 gehen dann die Jugendzukunftswerkstätten in Rednitzhembach, Kammerstein, Rohr, Allersberg und Greding über die Bühne. Genaue Termine stehen noch nicht fest.
 

 

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