"Windytv Alpboys" erobern erneut Norwegen

12.4.2017, 17:11 Uhr

© Foto: VAKE/Samuel Bay

34 Mannschaften gingen in Berlevåg mit dem Ziel Vardø bei Windgeschwindigkeiten von zwölf Metern pro Sekunde an den Start. Gesucht wurde die Mannschaft, die als schnellste die Varanger-Halbinsel überquert. Nach 30 Stunden und 51 Minuten reiner Segelzeit ging die Mannschaft "Windytv Alpboys" – Florian Gruber und Jonas Lengwiler – am dritten Wettkampftag um 15.51 Uhr über die Ziellinie in Vardø.

Die beiden Snowkiter zeigten, dass sie auch bei wenig Wind ihre Kites beherrschen, hervorragend navigieren können und große Ausdauer bei Fußmärschen in Zeiten ohne Wind haben. Jede Mannschaft muss auf zwei Schlitten ihre Ausrüstung mitführen. Diese wiegt pro Team mindestens 38 Kilogramm und umfasst Zelt und Schlafsack, Schutz- und Reservekleidung, Ersatzteile, reichlich Verpflegung sowie Kompass und GPS-Gerät.

217 Kilometer Luftlinie

Von Berlevåg aus sind bis zum Ziel in Vardø 17 Wegpunkte nach eigener Einschätzung anzufahren. Aufgereiht ergeben sie eine Luftlinie von 217 Kilometern. Bedingt durch Windrichtung, Windstärke und Geländeformation müssen beim Abfahren der Strecke, für die vier Tage vorgesehen sind, oft doppelt so lange Wegstrecken überwunden werden.

Zudem werden neun Kontrollpunkte passiert, wobei an drei Punkten eine mehrstündige Rast verbindlich vorgeschrieben ist. Eine weitere Vorgabe für die Teilnehmer: Um 22 Uhr ist das Rennen abzubrechen und Nachtruhe im Zelt zu halten. Die Weiterfahrt ist erst am nächsten Morgen um 7 Uhr erlaubt.

Gleich nach dem Start setzten sich Gruber/Lengwiler mit an die Spitze, die bis zum ersten Kontrollpunkt Ragguvidda eng beieinander lag. Diesen Punkt passierten noch rund 20 der 34 gestarteten Teams nach gut zwei Stunden. Bei Stjernevann hatten Gruber/Lengwiler 20 Minuten Vorsprung auf eine tschechische Mannschaft.

Dann folgte wechselnder Wind, der kurze Zeit später völlig einschlief. Gruber/Lengwiler lagen zu diesem Zeitpunkt etwa zwei Kilometer in Führung und beschlossen, den Weg bis zur nächsten Wegmarke zu Fuß zurückzulegen. Dabei mussten sie die nächtliche Zeltpause auf dem Fjell einlegen.

Schweden holen auf

Der nächste Morgen begann mit einem dreistündiger Fußmarsch. Dabei holte ein technisch gutes Team aus Schweden auf. Leichter Rückenwind in einer leichten Abfahrt sorgte dann wieder für den notwendigen Abstand, am Kontrollpunkt Vadsø betrug der Vorsprung eine Stunde und 17 Minuten. Die "Windytv Alpboys" beschlossen, bei schwachem Licht und einigen leichten Schneeschauern weiterzufahren und wieder auf dem Fjell zu übernachten.

Mit einer sanfte Brise von Süden mit drei Metern pro Sekunde kamen die Gruber und Lengwiler am dritten Tag in Vardø um 15.51 Uhr an, zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft 53 Stunden und 51 Minuten unterwegs. Die Silbermedaillengewinner Richard Wernersson und Simon Jaktlund aus Schweden folgten um 17:54 Uhr nach 55 Stunden und 54 Minuten.

Am vierten Wettfahrttag waren die Norweger Jarle Hetland und Kristoffer Evensen nach 70 Stunden und 10 Minuten die Drittplatzierten. Bis zum Zielschluss folgten weitere acht Mannschaften, sechs der 34 gestarteten Teams wurden an Kontrollpunkten gewertet.

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