Wird die Burg Hilpoltstein zum Kinderhospiz?

6.10.2017, 17:52 Uhr
Im Kinderhospiz werden die Mädchen und Buben betreut und die Eltern können sich eine Auszeit gönnen.

© Martin Schutt Im Kinderhospiz werden die Mädchen und Buben betreut und die Eltern können sich eine Auszeit gönnen.

Herr Zahner, seit wann haben Sie denn die Idee für ein mögliches Kinderhospiz?

Jürgen Zahner: Die Idee gibt es schon lange. Mein Vater hatte vor vielen Jahren mal gesagt, wenn er einen Sechser im Lotto hätte, dann würde er auf der Burg ein Kinderhospiz eröffnen. Deutschlandweit gibt es nur 15 Hospize für Kinder; in Bayern nur ein einziges: in Bad Grönenbach, mit acht Plätzen.

Wird die Burg Hilpoltstein zum Kinderhospiz?

© Beate Windisch

Hilpoltstein steht für mich im Fokus, weil ich selber hier geboren bin – im Krankenhaus auf der Burg oben. Und weil die Stadt mit ihren Behinderteneinrichtungen seit Jahrzehnten ein Paradebeispiel dafür ist, wie Integration funktionieren kann.

Die Burg bietet sich auch wegen ihrer Lage an: zentrumsnah und doch am Stadtrand, mit kurzen Wegen in den Wald und mit einer guten Verkehrsanbindung an die Kliniken in Nürnberg oder Roth.

 

Wie sieht das Konzept für Ihr Kinderhospiz aus?

Zahner: In unserem Haus sollen Familien mit schwer kranken Kinder eine Auszeit nehmen können. Wir wollen zwischen zehn und zwölf Plätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 27 Jahren anbieten, die hier betreut werden, während sich die Eltern mal erholen. Auch die Familien sollen vor Ort wohnen, zum Beispiel im jetzigen Haus des Gastes, das ins Konzept mit einbezogen werden soll.

 

Wer wird die Einrichtung finanzieren und betreiben?

Zahner: Die Finanzierung für den Umbau des Gebäudes (ersten Schätzungen zufolge könnte dieser rund 15 Millionen Euro kosten, Anm. d. Red.) ist bereits gesichert. Wir wollen dann eine Betreibergesellschaft gründen, die sich um den Betrieb kümmert. Außerdem soll es eine Stiftung und einen Förderverein geben, mit deren Hilfe zusätzliche Angebote für die Angehörigen finanziert werden können. Insgesamt werden übrigens bis zu 65 neue Arbeitsplätze entstehen.

 

Gibt es schon einen Zeitplan?

Zahner: Derzeit arbeiten wir an einer Machbarkeitsstudie für den Umbau von Burg und Haus des Gastes, auch unter dem Aspekt des Denkmalschutzes. Außerdem laufen natürlich Gespräche mit der Arbeiterwohlfahrt, der das Gebäude gehört, mit der Stadt Hilpoltstein und mit dem Landkreis Roth, der das Ganze ja genehmigen muss. Wir hoffen, dass wir bis Weihnachten vom Kreistag grünes Licht für unser Projekt bekommen.

Dann brauchen wir nochmal etwa zwei Jahre für Planung und Umbau. Wenn alles klappt, könnte das "Hilpoltsteiner Burghospiz für Kinder und Jugendliche" im Jahr 2020 seinen Betrieb aufnehmen.

 

Keine Kommentare