Zart, süß, bitter

20.11.2014, 05:59 Uhr
Zart, süß, bitter

© Foto: oh

Das Konzert hatte es in sich. Voice Connexion zeigte mal wieder die große Bandbreite seiner musikalischen Interpretationen. Den Anfang bildete eine Volksliederreihe von Johannes Brahms, zunächst mit dem bekannten „Erlaube mir, feins Mädchen“ über den „Fiedler“ und „Des Abends“ bis „Wach auf, meins Herzens Schöne“, teils lieblich-schöne, romantisch-heitere Weisen, aber auch gelegentlich mit einem ironischen Unterton, die das Ensemble sehr nuanciert und präzise interpretierte.

Ein Highlight des kurzweiligen Konzertabends waren die musikalischen Darbietungen des Ehepaares Sandy Wheeler-Hofbeck und Christoph Hofbeck, die jeweils im Wechsel mit Voice Connexion auftraten. Mal bluesig, mal jazzig, mal heiter, aber auch melancholisch waren die Lieder, die Sandy Wheeler-Hofbeck mit ihrer wunderbar kräftigen, aber klanglich weichen Stimme zur Klavierbegleitung von Christoph Hofbeck vortrug. So begeisterte sie besonders mit Titeln wie „What a Difference a Day Made“, „Georgia on My Mind“, „On the Sunny Side of the Street“ oder „Unchain my Heart“ das Publikum, was den einen oder anderen zum Mitwippen anregte. Auf der anderen Seite herrschte absolute Stille, als die beiden ihre wehmütige Interpretation der „Totenklage“ vortrugen oder aber das Wiegenlied einer Mutter für ihren kleinen Sohn „Lullaby to Erle“. Lang anhaltender Beifall belohnte die beiden Musiker.

Das Ensemble Voice Connexion zeigte, dass es auch im sakralen Musikbereich zuhause ist, einmal mit einem Block moderner deutschsprachiger kirchlicher Lieder wie „Ich lobe meinen Gott“, dem Kanon „Den Namen des Vaters“, „Da berühren sich Himmel und Erde“ sowie „Gott gab uns Atem“ in zwei verschieden Chorsätzen, mit der Begleitung am Klavier von Birgit Freimuth. Es folgte in der zweiten Hälfte ein weiterer Part geistiger Musik mit „Ubi caritas“ und „My Soul has Been Redeemed“, beide Stücke zusammen mit der Klavierbegleitung sehr voluminös und gefühlvoll interpretiert.

Das Konzert stand unter dem Motto „Liebe“, Liebe in all ihren Variationen, zart und süß, verschmitzt und ernst, romantisch und bitter, wie der Moderator Harald Mulack gleich zu Beginn erläuterte.

Die musikalischen Beiträge wurden von Gedichten begleitet, vorgetragen von den Sängerinnen und Sängern, die so das Publikum auf das kommende Musikstück thematisch vorbereiteten, entweder lustig oder auch ironisch und hinterhältig, wie man das von den Autoren Wilhelm Busch, Christian Morgenstern oder Joachim Ringelnatz kennt. Die musikalischen Darbietungen in Kombination mit Lyrik sorgten so für eine angenehme Abwechslung und Kurzweiligkeit und sind inzwischen schon kennzeichnend für die Konzerte von Voice Connexion.

So darf man gespannt sein auf einen weiteren Auftritt des Ensembles unter neuer Chorleitung im nächsten Jahr. Ovationen begleiteten die Musiker auf den Weg in einen neuen Abschnitt ihres musikalischen Wirkens.

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