Zwischen Greding und Großhöbing rollt der Verkehr wieder

21.10.2014, 16:15 Uhr
Zwischen Greding und Großhöbing rollt der Verkehr wieder

© Foto: Jürgen Leykamm

Noch allerdings gilt auf weiten Teilen ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde. Der Grund: Die Schutzplanken fehlen noch. Das aber sei eine „vorübergehende Geschwindigkeitsbegrenzung“, versicherte Baudirektor Rainer Popp, beim Staatlichen Bauamt Nürnberg für die Abteilung Straßenbau zuständig, bei der Eröffnung kurz vor dem obligatorischen Durchschneiden des Bandes. Sind die noch fehlenden Planken angebracht, darf doppelt so schnell gefahren werden.

Auch an der bislang so neuralgischen Einmündung in den Gredinger Ortsteil Hausen, denn dort befindet sich nun eine „zeitgemäße Linksabbiegespur“, so Popp bei der Verkehrsfreigabe. Die Realisierung dieses Elements war lange alles andere als garantiert. Es bedurfte zäher Grundstücksverhandlungen, die laut dem Baudirektor erst am Tag vor dem Baubeginn im Juli 2013 zu einem guten Ende geführt hatten. Das i-Tüpfelchen der Sanierungsmaßnahme, die rund 2,2 Millionen Euro gekostet hat.

Allerdings hätte auf der knapp viereinhalb Kilometer langen Strecke auch wesentlich mehr Geld ausgegeben werden können. In diesen Tagen erfolge etwa auch die Verkehrsfreigabe einer Straße bei Aurau, die pro Kilometer viermal so teuer war. Dies hat etwas mit den 3700 Autos zu tun, die täglich auf der 2227 fahren. „Ein beachtliches Verkehrsaufkommen“, wie Popp erklärte. Doch liege man damit nur im bayerischen Durchschnitt, was die Einstufung unter „Dringlichkeitsstufe II“ im Ausbauplan für Staatsstraßen nach sich gezogen hatte und damit keine Aussicht auf ein Anrollen der Bagger vor dem Jahre 2025 bestand, so der Baudirektor. Deswegen habe man sich in einem Pilotprojekt zu einem bestandsorientierten „Ausbau light“ mit reduzierten Standards entschlossen.

Denn Handelsbedarf war in großem Maße gegeben: Spurrinnen, Netzrisse, Einbruchstellen, unzureichende Fahrbahnbreite, ein unsteter Verlauf der Trasse und ein „lumperter Fahrbahnaufbau“ ließen das Autofahren zu einem echten Abenteuer werden.

Dies gehört nun der Vergangenheit an. Die Schäden sind beseitigt und durch Verbreiterung der Straße auf sechseinhalb Meter ist für bessere Verkehrssicherheit gesorgt. Ebenso gelang eine behutsame Verbesserung der Trassenführung sowohl bezüglich der Lage als auch der Höhe, auch der Seitenraum ist nun sicher gestaltet.

Die „reduzierten Standards“ seien indes keine, die der Autofahrer merken würde. Diese „müssen keine Abstriche machen“ im Vergleich zu einem Vollausbau, wie Popp betonte. So wurden etwa lediglich die bisherigen Entwässerungseinrichtungen in großen Teilen nicht mit erneuert. Auch die ungewöhnliche Einteilung der Bauabschnitte ist einfach zu erklären, dient der Straßenabschnitt doch als Radstrecke des Challenge-Triathlons. Deswegen kam man überein, diesen nicht zu behindern und jeweils nach der Großveranstaltung mit der Sanierung zu beginnen beziehungsweise sie fortzuführen, was im vergangenen und in diesem Jahr jeweils auch so geschah. Im ersten Bauabschnitt wurde die Strecke von Greding nach Hausen, im zweiten jene von dort nach Großhöbing in Stand gesetzt.

Alles in allem konnte mit der Sanierungsmaßnahme eine „vernünftige Lösung“ gefunden werden, lobte Landrat Herbert Eckstein. Er zeigte sich erleichtert, dass der schlechte Zustand der Staatsstraße letztlich doch nicht als Unterpfand zur Durchsetzung der viel kritisierten B131neu dienen musste, sondern sich die Staatsstraße nun von ihrer runderneuerte Seite zeigen darf.

„Die Qualitätssteigerung ist der große Wurf für Greding!“ so der Bürgermeister der Stadt, Manfred Preischl, recht überschwänglich. Schon vor über viereinhalb Jahrzehnten hätten ihn private Gründe oft von Greding nach Hausen radeln lassen – und schon damals habe man sich nach besseren Streckenverhältnissen gesehnt. „Wir freuen uns auf diese schöne Straße“, so Preischl nun bei der Verkehrsfreigabe. Trotz Glücksgefühlen heiße es aber nun erst einmal mit Stadtgeschwindigkeit fahren, bis die Schutzplanken angebracht sind.

Man habe sich entschlossen, „gleich aufzumachen“, um die Geduld der Autofahrer nicht noch weiter zu strapazieren, so Popp. Diese sollten sich aber bitte auch an das Limit halten, damit „sich unser Vorgehen nicht durch einen bösen Unfall als ein schlechtes erweist“, lautete sein abschließender Appell.

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