Schäufele-Attacke in Nürnberg: Bewährung für Kellner

19.3.2015, 18:21 Uhr
Das Schäufele soll nicht durch gewesen sein. Anstatt es zurück in die Küche zu bringen, platzierte es der Kellner direkt im Gesicht des Gastes. Dafür ist er jetzt auf Bewährung.

© Michael Kniess Das Schäufele soll nicht durch gewesen sein. Anstatt es zurück in die Küche zu bringen, platzierte es der Kellner direkt im Gesicht des Gastes. Dafür ist er jetzt auf Bewährung.

Weil er einem Gast ein Schäufele samt Teller ins Gesicht geworfen hat, ist ein Kellner nun zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ein 52 Jahre alter Mann hatte sich vor rund einem Jahr in einem Wirtshaus in der Nürnberger Innenstadt über das fränkische Traditionsgericht beschwert.

Darüber gerieten er und der 28-jährige Kellner in einen handfesten Streit, der für beide im Krankenhaus endete. Nun wurde der rabiate Kellner vom Amtsgericht Nürnberg wegen gefährlicher Körperverletzung zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt, außerdem muss er 60 Sozialstunden ableisten.

Bereits vor dem Prozess hat er seinem Opfer 3000 Euro Schmerzensgeld bezahlt. Ein Justizsprecher bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Das Fleisch war nach Ansicht des Gastes nicht durchgebraten – das Schäufele sollte daher in die Küche zurück.

Weil der Kellner das verweigerte, kam es Anfang Februar 2014 in dem besonders bei Touristen beliebten Wirtshaus zum Streit. Schließlich nahm der Kellner den Teller und schleuderte ihn samt Schäufele und Kloß ins Gesicht des Gastes. Der Gast erlitt dabei schwere Schnittwunden. Der Kellner verletzte sich an der Hand. Beide Männer mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Der Angeklagte hatte im Prozess ein Geständnis abgelegt. Weil er und die Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel verzichtet haben, ist das Urteil vom Mittwoch bereits rechtskräftig. Nach Informationen der Zeitung verlor der Kellner auch seinen Job im Wirtshaus.

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